Hallöchen
Seit einigen Tagen schwirren mir ein paar Fragen im Kopf, die mich nicht loslassen wollen...
Ich habe zur Zeit wieder angefangen mir 3 Modelle zu suchen, an denen ich das "Nägelmachen an Anderen" etwas üben möchte, weil ich mit dem Gedanken spiele, mich irgendwann einmal vlt nebengewerblich selbstständig zu machen. Bis es soweit ist, wird vermutlich noch viel Zeit vergehen, denn richtig bereit fühle ich mich noch nicht. Aber wenn ich so etwas in Angriff nehmen sollte, dann von Anfang an gleich richtig und nicht nur so larifari, deswegen zerbrech ich mir schon Monate bzw. Jahre vorher über sämtliche Dinge den Kopf
Ich arbeite überwiegend mit Acryl und für ein Refill mit Nailart etc. brauch ich aktuell ca. 2- 2, 5 Std. und für eine Neumodellage ca. 3- 3,5Std je nach Design. Ich weiß, die Zeiten sind noch relativ lang und ausbaufähig, aber ich versuche schneller zu werden und schreib mir auch immer fleißig meine Zeiten mit auf.
Was mir hierbei aufgefallen ist: Die meiste Zeit geht dabei für das Abfeilen der Altmodellage und vor allem für die Feilarbeit nach der Modellage drauf.
Hierbei ist mir an mir selbst besonders aufgefallen, dass mir das "immer wieder nachschauen, ob alle Ansichten stimmig sind" sehr viel Zeit raubt.
Ich feile, schaue ob alles passt, gehe weiter zum nächsten Nagel, schaue und schwubs da geh ich schon wieder zum anderen Nagel zurück weil mir noch eine minimale Stelle aufgefallen ist. Und so geht es immer wieder an jedem Finger...
Ich feile so eine Ewigkeit bis ich wirklich zufrieden bin und selbst dann finde ich immer wieder nochmal eine Stelle, die man noch minimal ausbessern kann.
Meinem letzten Modell ist mein akribisches Vorgehen auch schon aufgefallen, sie hat mich das letzte mal gefragt "Was schaust du da immer, mit dem Nagel waren wir doch schon vorhin fertig, der passt doch schon längst, sei nicht immer so perfektionistisch."
Ich denke mir halt immer, dass es wichtig ist, dass die Grundlagen alle wirlich gut stimmen, für mich steht an erster Stelle also eine gute Modellage und erst danach kommt der Zeitfaktor. Was bringt es denn auch, wenn ich zwar schneller bin, aber dann die Nägel unterschiedlich befeilt sind...
Ich habe da auch sehr hohe Ansprüche an mich selber, weil ich immer im Hinterkopf behalte, dass ich, wenn ich einmal dann richtige Kunden haben sollte, ihnen eine fachgerechte, haltbare und schöne Modellage abliefern möchte, die sich von den meisten "Hobbynagelstudios", die man bei mir im Umkreis nur zu Haufe finden kann, auch abhebt. Qualität und Perfektion geht also vor Zeit.
Dabei frage ich mich allerdings immer wieder wie umsetzbar das Ganze im normalen Studioalltag bei euch ist?
Oftmals ist es ja so, dass man feste Termine hat mit wenig Pufferzeit, das heißt, man muss einen Zeitrahmen einhalten und dann innerhlab dieser Zeit ein perfektes Ergebnis abliefern.
Wenn mal was daneben gehen sollte, wie geht man dann damit um?
Und wie "perfekt" sind denn letztendlich normale alltägliche Studiomodellagen wirklich?
Ist es so, dass irgendwann die Perfektion zur Routine wird, mit ganz viel Übung und Erfahrung, oder "untersucht" ihr auch noch wirklich jeden Finger akribisch nach kleinen Fehlern ab, um sie dann anschließend auszubessern?
Was macht ihr, wenn ihr unter Zeitdruck steht, seht ihr dann über "kleine Fehlerchen" hinweg (die der Kundin vermutlich eh niemals auffallen würden) oder lasst ihr dann die nachfolgenden Kunden warten, und schließt die Modellage dann erst ab, wenn ihr wirklich zu 100% zufrieden seid?
puh... jetzt ist der Text wieder ziemlich lange geworden...
Vielleicht kann mir ja jemand von euch erzählen, wie ihr es zu Beginn eurer professionellen Nagelzeit gehandhabt habt und wie es vlt bei euch auch heute abläuft? Und ob sich vlt über die Zeit auch etwas geändert hat etc...
Herzlichen Dank schonmal im Voraus