Diese weißlichen Nagelveränderungen können eine Vielzahl von unterschiedlichen Ursachen haben. Die bloße Feststellung, dass eine Weißverfärbung vorliegt, sagt also noch nichts aus. Ausmaß, Anordnung, Form, bisheriger Verlauf und Befall nur einzelner oder aller Nägel sind wesentliche zusätzliche Informationen, die zu Beurteilung wichtig sind. Weißverfärbungen kommen bei familiären Anomalien, als Verletzungsfolge, bei Stoffwechselstörungen, Systemerkrankungen, Vergiftungen, Mangelerkrankungen und Infektionserkrankungen vor.
Recht häufig begegnet uns die sogenannte Leukonychia vulgaris: kleine, wie winzige Wölkchen wahllos im Nagel angeordnete, auch mal in dünnen Streifen quer zum Nagel gelegene weiße Flecken, die kommen und gehen. Die Veränderungen wachsen von hinten nach vorn heraus. Eine krankhafte Bedeutung hat die kleinfleckige Leukonychie nicht. Als Ursache werden neben anlagebedingten Eigenschaften hauptsächlich sog. Mikrotraumen, d.h. minimale Verletzungen, angesehen. Es handelt sich nicht, wie häufig vermutet wird, um „Luft“ unter den Nägeln, sondern um strukturell anders verhornte Keratinzellen (Parakeratose), die eine veränderte Lichtreflexion zu Folge haben.
Eine Leukonychie, die großflächiger ausgefallen ist und in aller Regel sämtliche Nägel befällt, ist die erbliche, subtotale oder totale Leukonychie. Sie ist meist in der Familie bekannt, auch kommen oft weitere Fehlbildungen im Haut- und Haarbereich vor. Eine Therapie gibt es nicht. Gegen eine kosmetische Abdeckung ist nichts einzuwenden.
02.02.2010 22:16 •
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