Vertreter - Frage an die Selbstständigen

"

Nagelstudio, Behörden & Richtlinien

" cheeky, 18.01.2014 01:34.

cheeky

56
12
Hallo,

heute hatte ich das erste mal einen Vertreter zu Gast, nein sogar 2. weil der eine war wohl dabei um den Neuen einzulernen.

Mit der "Alten" (also schon lange im Geschäft), hatte ich bisher nur telefonisch Kontakt, weil sie eigentlich nicht für mein Gebiet zuständig ist. Da erschien sie mir immer freundlich, aber Heute war mir das alles etwas unangenehm.
Ich kam mir irgendwie vor als bekäme ich richtig Druck gemacht. Als ich das Depot bestellte hatten sie keinen Vertreter der zu mir kommen konnte, hatte mich sogar 3 mal bei der Firma gemeldet bis mal jemand auf mich zu kam und jetzt kommt es mir so vor als ginge ihnen alles nicht schnell genug.
Ich habe die Marke seit einigen Monaten, kam auch gut zurecht und fühlte mich auch wohl damit, aber ich bekam Heute das Gefühl als schien ich denen nicht "ausreichend genug".

Ich solle meinen Verkauf doch ankurbeln, man will ja schließlich auch leben, wenn Betrag XY Einkaufswert nicht bis Ende des Jahres erreicht wird, werden die EK Produkte teurer für mich, ich solle auf eine Schulung gehen, ach ja und nebenbei wäre ja auch die Messe für mich nicht schlecht.
Anscheinend waren sie auch nicht so begeistert dass ich die Dekorative nicht wollte und meinte sie sähe einer Marke sehr ähnlich die es auch in der Drogerie gibt und ich auf Schminken nicht so einen großen Wert lege dass es mir ein Depot wert ist.

Da ich sehr bedacht bin, aus Erfahrung dritter, nicht mehr Geld auszugeben als da ist, habe ich denen auch ganz ehrlich gesagt dass für Experimente und mit dem Zug durch die Gegend fahren um Schulungen und Messen zu besuchen, nicht das Geld da ist.
Die Unterlagen Schulten mich sehr gut, habe schon Berufserfahrung und war als Angestellte auf Schulungen. Gewiss, lernen kann man immer was, aber im Moment muss ich eben noch Prioritäten setzen.

Meinte dann ja dass ich die Leute nicht zum Kauf zwingen kann und nur um den Betrag XY zu schaffen kann ich ja nicht alles bestellen und es dann da rumstehen haben.

Mir wurde eine neue Serie vorgestellt die ich natürlich kaufen sollte, aber Proben wurden mir witzigerweise nicht da gelassen, wagte ich mich auch gar nicht zu fragen, weil mir ja nebenbei gesagt wurde, wenn ich Ende des Jahres Betrag XY nicht erreiche, wird der Service etwas zurück geschraubt.
Das heißt Außendienst besucht mich weniger, bekomme weniger Post/Info und bekomme weniger Proben.
Als Neuanfänger mit einem Ein-Mann Betrieb fühlte ich mich da ziemlich unter Druck gesetzt.
Ich fand den Betrag für eine ländliche Gegend und im ersten Jahr nämlich schon recht viel, besonders wenn man durch ein Depot gut eingedeckt ist.

Nach dem Besuch dachte ich mir, ich werde mir das jetzt mal 1, maximal 2 Jahre noch anschauen und danach dann wohl wechseln.

Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht?


Danke für den Austausch

18.01.2014 01:34 • #1


helruna

helruna

1645
59
59
479
ich würd zusehen, daß ich nicht von einer firma abhängig bin. stelle mir das wie eine kneipe vor, die brauerei gebunden ist. lieber unabhängig sein.

18.01.2014 02:01 • #2



Hallo cheeky,

Vertreter - Frage an die Selbstständigen

x 3#3


Toffi-Fee

680
23
225
Hallo Cheeky,

ich habe leider mit diesen Dingen keine professionelle Erfahrung, möchte dir aber trotzdem gern aus meinem normalen Menschenverstand heraus etwas antworten.

Wenn DU bei der Sache ein schlechtes Gefühl hast, dann lass es lieber. Es gibt doch wahrlich genug Firmen, sind die Produkte denn so exklusiv und genial, dass du nicht mit was anderem arbeiten kannst/willst?

Es mag ja sein, dass der Umfang des Kundenservice auch umsatzabhängig gemacht wird, aber die Art des Auftretens dieser Vertreter erscheint mir etwas unprofessionell und hat bei dir Druck aufgebaut, wo er nicht notwendig wäre. Man hätte ja auch so formulieren können: "Wenn Sie bis zum Jahresende Umsatz XY erzielt haben, können wir den Kundenservice für Sie um dieses und jenes erweitern, etc." Dann hättest du zwar den Anreiz, aber nicht den Druck dass man dir etwas verwehrt, wenn du nicht deine auferlegten Umsätze fährst. Verstehst du, was ich meine?

Diese Leute wollen dir möglichst viel verkaufen, was auch nachvollziehbar ist weil sie davon leben. Okay. Aber DU musst deine Grenzen setzen und verteidigen, denn DU musst den ganzen Kram ja auch erst mal an den Mann bzw. an die Kundin kriegen. Und da nützt es dir - wie du ja selbst schon gesagt hast - nichts, wenn du dich für Ware verschuldest, die du nachher nicht los kriegst.

Außerdem finde ich, dass so ein knallhartes Verkaufen auf Teufel komm raus nur für den Moment Umsatz bringt. Ich kann da ausschließlich aus Kundensicht sprechen, ob das bei jedem so zutrifft weiß ich natürlich nicht.
Also wenn ich z. B. bei einem neuen Friseur gewesen bin und ich möchte aber dort keine Zusatzprodukte (Shampoo z. B.) kaufen, dann sage ich das und erwarte, dass es respektiert wird. Natürlich weiß ich, dass die da ne Provision dran verdienen, aber für den kleinen Zusatzverdienst gebe ich lieber ein vernünftiges Trinkgeld und dann muss es auch gut sein. Wenn ich nach 2 mal "nein" noch ein 3. Mal erzählt bekomme, wie viel besser das Produkt doch als mein Shampoo zuhause ist, kann die Friseurin so gut sein wie sie will - sie sieht mich garantiert nicht wieder! Mittlerweile gehe ich zu einem Friseur, der zwar nicht sosuper trendy ist. Aber immer sehr nett (kann sich dann auch noch dran erinnern wie es beim letzten Mal gemacht wurde, also persönlicher Service sag ich mal) und der Hauptgrund ist für mich tatsächlich, dass ich dort ein bisschen entspannen und plauschen kann, ganz in Ruhe und ohne nervige Verkaufsveranstaltung!

Und so würde ich das in einem Nagelstudio genauso sehen.

Wenn du bei deinen Kundinnen den Eindruck erweckst, dass du ihnen unbedingt etwas verkaufen "musst" (weil du ja den Mindestumsatz vor Augen hast), dann kann der Schuss nach hinten losgehen.

Wie gesagt, nur aus meiner Sicht als Kundin, aber mich würde das abschrecken.

Das heißt natürlich nicht, dass ich gegen Produktverkauf bin - ganz im Gegenteil! Es darf nur nicht sein, dass die Kundin was kauft, um ihre Ruhe zu haben und ich denke, das schlechte Gefühl bei dir solltest du unbendingt ernst nehmen.

Btw: Um was für ne Firma handelt es sich denn? Nur wenn du es sagen magst, etwas neugierig bin ich ja schon. Vielleicht per PN?

Liebe Grüße und alles Gute für dich,
Toffi-Fee

18.01.2014 02:03 • #3


Ginger

Ginger

10944
129
70
5679
also ich sehe das genau so!

wenn du dich unwohl dabei fühlst, dann hat das nichts!
müssen es denn unbedingt DIESE produkte für dich sein?
hast du schonmal was anderes getestet?

ich persönlich würde mich auch niemals abhängig machen von einer marke / firma.
da würde ich mich automatisch unter druck gesetzt fühlen und das mag ich nicht, ich möchte gerne frei entscheiden, was ich wie und in welchen mengen benutze. ausserdem kommst du dann vielleicht gar nicht in den genuss, auch mal andere produkte zu testen, die vielleicht auch super oder sogar besser sind!

ich hab da ja so ne vermutung, welche firma das bei dir ist :roll:

nee, also überleg es dir wirklich gut.
ist vielleicht geschmackssache, für mich wäre es eben nichts.
aber allein schon dieses verhalten von den vertretern wäre mir zu blöde und dieser zwang und druck erst recht! ich würde ganz einfach sagen, nee leute, so braucht ihr mir gar nicht kommen, oder ich bestelle demnächst woanders!

also: sind diese produkte echt sooo doll, dass du nicht darauf verzichten kannst / willst?

wenn du dabei bleiben willst, würde ichd ir trotzdem empfehlen, etwas selbstbewusster an die sache ranzugehen und dich nicht unter druck setzen zu lassen! wenn sie dir was neues verkaufen wollen, sollen sie dir bitteschön auch proben da lassen und generell bei allem eher helfen als drohen! sollte ja eigentlich auch in ihrem interesse sein.

wie gesagt, ich persönlich würde anfangen, mal so nebenbei nach anderen produkten ausschau zu halten und zu testen! ist aber nur meine meinung und einstellung. :wink:

18.01.2014 10:04 • #4


cheeky


56
12
Hallo meine Lieben,

danke für eure Antworten.

Zu dem Abhängig machen muss ich wohl noch was ergänzen:
Ich mache nicht nur Nägel, sondern bin ein kleines Kosmetikstudio. Das heißt ich biete Enthaarungen an, Maniküre, Pediküre, massagen und Gesichtsbehandlungen.
Bei Gesichtsbehandlungen ist es leider notwendig dass ich mich bei bestimmten Firmen einkaufe. Ich kann da also leider nicht wie bei Gel hier und da mal testen, sondern muss bei einer Marke bleiben. BZW! würde es schon besser laufen und ich hätte einen größeren Kundenstamm, könnte ich es mir schon leisten eine zweite Firma aufzunehmen und dann sehen welche das rennen auf dauer macht, aber vom Kundenstamm würde ich Moment so viele Produkte nicht los werden. Wenn man ein Depot bei einer Firma kauft, bekommt man neben Kabinenware, eben auch Verkaufsware mit. Also macht man sich leider automatisch abhängig von einer Firma, wenn man sich einen Wechsel noch nicht leisten kann.

Ich hatte mich für die Firma entschieden weil ich damit gute Erfahrungen machte und sie vom Verkaufspreis in der Mittelklasse lag. Sie ist gut und bezahlbar UND sie gibt es in meinem Umkreis sonst nicht einfach zu kaufen. Das ist als Kosmetikerin immer interessant, weil die Kunden dann schwer fremd gehen können.

Mich ärgert an dieser Situation ja viel mehr dass diese Information in den Unterlagen nicht steht. Es stehen nur Informationen drinne dass ich Prozente bekomme bei einem bestimmten Jahresumsatz, aber es steht kein Wort drinne, dass bei mir etwas aufgeschlagen wird, wenn ich zu wenig Umsatz habe. Das ist meiner Meinung nach eine Information die dazu beiträgt ob man sich nun für eine Firma entscheidet oder nicht.
Ich hatte mich im Vorfeld ja auch über die Firma informiert und ich hatte nie was negatives gelesen.

Nun habe ich gestern Abend auf meinem Konto gesehen dass die Firma mir 28 Euro abgebucht hat, obwohl ich nichts bestellt habe - das ist nun auch wieder etwas, worüber ich nicht informiert wurde. Sie haben zwar eine Einzugsermächtigung von mir, weil ich dadurch Prozente bekomme, aber das heißt ja noch lange nicht dass sie von mir einen Freifahrschein bekommen haben.
Ein wenig schockiert bin ich jetzt schon.

Ich habe eben nun die ganzen Produkte hier stehen.. Ich würde deswegen ungern die Firma wechseln, da ich es nun so langsam geschafft habe dass ein paar Kunden Interesse daran haben.
Mein Verkaufsstil ist eben auch sehr subtil, dass scheint den Vertretern eben nicht zu passen. Ich biete Kunden mit Hautproblemen gerne meine Produkte an, bzw. empfehle es ihnen, dränge sie aber nie dazu es zu kaufen. Ich Zeige ihnen die Produkte und erkläre ihnen etwas dazu und beende es einfach damit, dass wenn sie etwas haben möchten, es mir einfach sagen können. Damit hat sich die Sache dann für mich erledigt. Vielleicht 2 oder 3 Monate später gebe ich ihnen mal eine Probe mit, unverbindlich zum testen - danach ist aber dann auch lange lange Schluss. Denn ich bin auch der Meinung: Eine Kundin die man bedrängt kauft vielleicht mal was, kommt dann aber evtl. nie wieder. Da schneide ich mir mehr ins Fleisch als wenn sie alle paar Monate mal eine 20 Euro Creme mit nimmt.

Ich werde die Firma am Montag mal kontaktieren und sie über die 2 Probleme befragen, wenn dabei eine zu unbefriedigende Antwort rauskommt werde ich mir das 1 Jahr anschauen, ob ich nicht evtl doch auf den Betrag komme - wenn es der Zufall und das Glück so will - wenn nicht werde ich dann einen Abverkauf starten und mir eine andere Firma suchen.
Es ist eben so dass ich Firmen will hinter denen ich stehe und da ist es unheimlich schwer etwas zu finden was vom Verkaufspreis in Ordnung ist, dass ich es ohne schlechtes Gewissen an die Kunden verkaufen kann, besonders im ländlichen Bereich stehen die Leute manchmal etwas anderster zu Kosmetik als jetzt z.B. Businessfrauen aus Düsseldorf usw.

Was mich ja eben auch noch so ärgerte war dass ich einfach keine Proben bekam. Da stellen die mir eine Neuheit vor, die im Verkauf über 60 Euro kostet und ich bekomme nicht mal eine mickrige Probe damit ich testen kann was ich mir da überhaupt in mein Institut hole. Ich kaufe ja auch nicht die Katze im Sack. Da hat man eben auch das Gefühl die hatten keinen Respekt vor mir, weil ich in ihren Augen mit meinen fast 28 Jahren, noch zu jung bin.


Da sieht aber aber mal wieder, man kann noch so lange im Geschäft sein, gutes Marketing kann einen Kunden immer täuschen. Und da bin ich ja mal ordentlich reingefallen :)
Aus Fehlern lernt man.

18.01.2014 19:54 • #5


jaipur

1
Ihr Lieben, ich arbeite zwar in einer ganz anderen Branche, kenne mich aber mit Vertriebsstrukturen sehr gut aus.

Das was ihr hier schreibt ist absolut unerhört von einem Lieferanten. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Herrschaften intern mächtig Druck bekommen, Umsatz zu machen, aber das ist eindeutig nicht der richtige Weg!

Ich kann nur vorschlagen, sich nach anderen Lieferanten bzw. Vertretern umzusehen und den Spiess umzudrehen - nämlich Dinge und Leistungen, wie zB Proben bzw. Mengenrabatte/Rabatt am Jahresende bei erreichtem EK-Wert EINZUFORDERN.

Denn ihr braucht gute und verlässliche Lieferanten! Geld einfach vom Konto abzubuchen - da rate ich nur: ganz schnell weg!

Liebe Grüße,
Jaipur

06.02.2014 15:58 • #6


Young Nails

Ein schlechtest Produkt braucht Handelsvertreter und Telefon Akquise! Zum Glück brauchen wir das nicht!

06.02.2014 18:16 • #7


Akalina

Akalina

441
8
3
Laß die 28 Euro zurückbuchen. as kostet die ziemlich hohe Gebühren. Wiederspreche sofort dem Lastschriftverfahren auch wenn du ein paar Prozente einbüßen wirst. Suche dir einen anderen Liefernaten und denke daran
Die wollen was von DIR, nämlich dein Geld, also müssen sie auch auf deine Bedingungen eingehen nicht nur du auf Ihre.
Vor allem genügend Anlaufzeit für die Produkte.
Und, keine Proben kein Auftrag

06.02.2014 20:59 • #8


Cookie2560

Finde es ziemlich dreist wie die vorgehen. Allgemein finde ich Vertreter von irgend welchen Firmen sehr unangenehm. Die quatschen einem solange ne Frikadelle an die backe bis du ja sagst damit du deine ruhe hast!. Aber wie alle schon sagten, wenn es dir unangenehm ist; dann versuch alles los zubekommen und wechsle die Firma. Wenn es nicht im Vertrag drinnen steht, das du den Betrag x am ende des Jahres an Umsatz machen musst sonst werden die Beiträge höher, ist dies nicht rechtens! Ich kann ja auch nicht nach Lust und laune meinen Mietvertrag ändern und zu Mietern sagen wenn ihr keine niedrigeren Nebenkosten am ende des Jahres habt, Streich ich den Hausmeister & die Miete wird XY höher... :dumm:
Denen am Telefon würde ich mal den march blasen; so geht's nicht. Hoffe du hast einen Rechtsschutz, der wäre jetzt echt gut ..

Wünsche dir das sich alles zum guten wendet.

06.02.2014 22:07 • #9


ShugahDeluxe

ShugahDeluxe

5300
99
15
57
Das ist absolut unseriös.. Ich kenne ähnlich gelagerte Fälle und kann dir nur sagen: Nimm die Beine in die Hand, so lange es noch geht!
Geld zurückbuchen, Einzugsermächtigung stoppen und das auch bei der Bank hinterlegen. Dann in der Geschäftszentrale anrufen und Terror machen. Vielleicht wissen die gar nicht, was ihr AD so treibt (so wars bei mir mit ner Nagelfirma). Wenn in deinem Vertrag nicht drin steht, dass du einen Mindestumsatz hast und das bei dessen Nichteinhaltung Strafen fällig werden, ist das nichtig.
Ich hätte da gar keine Lust drauf und würde mir schnell eine andere Firma suchen, die nicht so unseriös arbeitet. Wenn deine Kunden fragen, warum du wechselst, kannst du ihnen sagen, dass dein Lieferant für dich nicht mehr tragbar war und die EKs zu seinem Gunsten ändern wollte. Wegen deiner Kunden hast du das nicht getan und ein noch besseres Produkt zum alten Preis gefunden. So oder so ähnlich.

Ich wünsche dir alles Gute.

07.02.2014 09:45 • #10



Hallo cheeky,

x 4#10









Verwandte Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag