Zitat von Sula:wünsche dir auch eine Gute Nacht liebe @hand_angels und ich ahne,
dass du mit Sicherheit nicht einschlafen wirst.
Und ich sage mir jetzt schon wieder:
Jede durchwachte Nacht, hat mich letztendlich weitergebracht.
Nur weiß ich das heute Nacht noch nicht, aber der Tag oder die Nacht wird kommen.
Du bist mit deinem Gedankenchaos nicht alleine und ich wünsche dir auch, dass die durchwachte Nacht, dir hilft, noch mehr zu dir zu finden.
Traf alles zu @Sula , traf alles zu, diese Nacht und viele weitere zuvor...
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Es ist wirklich nicht leicht sich zu öffnen, vor allem wenn es um nicht ganz so gesellschaftlich anerkannte Themen wie unheimliche Phänomene geht, und dabei erleben sie viele, aus Angst für verrückt gehalten zu werden oder belächelt zu werden, behalten die Menschen sie für sich, was schade ist, weil, wie sich auch gestern für mich wieder heraus gestellt hat, es Gleichgesinnte gibt.
Also auch nochmal danke für eure Erlebnisse, die ihr teilt, habe sie mit Spannung gelesen. Und ja, Gänsehaut garantiert!
Vor Allem deins Sula hat auch noch so viel Aussage für mich (ich lasse dies einfach mal so stehen, weil weitere Erklärungen zu tief ins Privatleben eindringen, sowohl in deins, aber auch in meins, will damit aber sagen, da kommt bei mir sowas wie eine Bedeutung an, wenn ich dein Halma-Erlebnis lese).
Und auch deins @helruna hat mich gepackt und ich halte es, obwohl ich sehr den logisch nachvollziehbaren Naturwissenschaften zugetan bin, für absolut plausibel. Vllt auch, weil ich mich mit dem Thema auch schon auseinander setzen musste.
Als wir im Jahr 2000 hier her gezogen sind (ich war damals 11), wollten wir uns einfach nur häuslich vergrößern, hatten aber wirklich keinen Schimmer in was für ein Haus wir da geraten. Es dauerte gar nicht lang, da bemerkten wir erste ... naja wie sag ich... Anomalien.
Dazu mal ein paar konkrete Beispiele: Treppengeräusche, kalte Schauer über den Rücken, Türen fallen einfach zu, Elektronik versagt, Gegenstände verschwinden und sind nicht mehr auffindbar, Schranktüren klappern, Schritte, und vor allem eine sehr beklemmende Stimmung.
Zunächst denkt man sich dabei nichts konkretes, außer es irgendwie gruselig zu finden, aber man legt sich für alles eben eine logische Erklärung zurecht.
Richtig unheimlich wurde es allerdings erst, als wir auf das erste Straßenfest gingen hier im Dorf. Von einigen Menschen nur nichtssagende Blicke, es dauert bis die Menschen hier auftauen (wenn eben ausreichend Bier fließt).
So nach und nach kam man dann doch ins Gespräch, und dann gleich in folgendes:
''So ihr seid also die die in die 1 gezogen sind'' (ja wir haben die Hausnummer 1
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)
''Ja das sind wir''
''Und...?''
''Und was?''
''Schon mal irgendwas festgestellt?''
''Inwiefern?''
''Naja, eigenartige Sachen...''
''.........''
''Spukt es?''
Der erste kalte Schauer, wie konnte dieser fremde Mensch davon wissen?
''naja, schon, Geräusche und Türen fallen zu, ist wahrscheinlich der Durchzug, manchmal versagt die Elektronik, es ist eben einfach ein altes Haus'' (es ist eben ein altes Haus war unsere häufigste Erklärung damals, genauso wie das allseits beliebte: Holz arbeitet nun mal)
''das ist die Frieda''
''......''
''die Dame die früher einmal dort gewohnt hat''
''ach echt?'' (schelmisches Grinsen, Ironie in der Stimme, das wirkte doch zunächst etwas einfältig und als Stadtmenschen waren uns die Dorfmenschen eh suspekt)
''ja sie ist in dem Haus gestorben. Früher hat sie gerne am Fenster gestanden und die Leute auf der Straße beobachtet''
''Aha'' (kurz davor aus der Geschichte gedanklich auszusteigen)
''....manchmal tut sie das noch heute....''
...das wiederum war nicht so einfach zu verdauen.
''wie jetzt?''
''sowohl ortsansässige als auch fremde Menschen haben sie schon am Fenster stehen sehen, wie sie die Leute beobachtet''
''vllt war es ja auch nur einer von uns der zufällig am Fenster stand''
''eine Frau mit hochgesteckten Haaren im grünen Kleid?''
''ja ne das jetzt nicht, aber...''
''die rein zufällig auch schon beim Vorbesitzer gewohnt hat?''
''ääh....''
''etwas unwahrscheinlich oder? weil es eben die Frieda ist''
Das war schon sehr gruselig. Man bleibt skeptisch, aber man wird schon ängstlich wenn man darüber nachdenkt, dass da evtl der Geist einer verstorbenen Dame am Fenster steht und die Leute beobachtet, während wir da liegen und schlafen.
Wir haben später im Zuge der Renovierung ein gezeichnetes Bild auf dem Dachboden gefunden von einer Dame mit hochgesteckten Haaren. In der festen Annahme dass das evtl Frieda sein könnte haben wir das Bild im Flur aufgehängt, wenn ihre ruhelose Seele in diesem Haus bleiben wollte, dann sollte sie einen Platz bei uns haben, wir wollten sie nicht verdrängen. Das Bild hängt bei meinen Eltern noch heute. Sollte sie tatsächlich noch unter uns sein, ist sie jedenfalls friedlich, man hat keine Angst vor ihr, sondern nur vor dem gruseligen Übernatürlichen, das so schlecht in den alles erklären wollenden menschlichen Verstand passt. Dabei denke ich auch, dass es Dinge gibt die wir uns nicht erklären können und weiter noch, ich denke es ist wichtig, dass es Dinge gibt die der Mensch nicht erklären und kontrollieren kann. Es liegt ein merkwürdiger Trost in dieser Tatsache und ich fände es sogar schön, wenn da mehr ist als das was wir sehen.
Jedenfalls hatte man das Gefühl dass sie sich immer mal wieder bemerkbar machte.
Meine Schwester wollte eines Morgens ins Badezimmer, abgeschlossen, jemand duschte. Sie rief, weil sie sich beeilen musste, niemand antwortete. Also beschloss sie zu warten, ging zurück ins Zimmer (direkt neben dem Badezimmer) und lauschte wann die Tür aufging, damit sie endlich hinein konnte. Nach 10 Minuten kam immernoch niemand hinaus, sie ging wieder Richtung Bad, Dusche war immerhin schon aus, also rief sie wieder, aber niemand antwortete, sie klopfte, betätigte die Türklinke, die Tür ging ohne Probleme auf... Badezimmer leer, Badewanne komplett trocken..... später fragte sie uns alle, wer denn an dem Morgen im Bad war, musste allerdings feststellen dass es von uns keiner war...
Meine Schwester und ich hatten ja 5 Jahre lang unsere Pferde und waren zweimal täglich dort, im Winter meist morgens vor der Schule und nachmittags, im Sommer konnte das variieren weil sie dann auf den Wiesen weideten und daher nicht an feste Fütterungszeiten gewohnt waren und weil es länger hell ist.
In einem Winter dann, als unsere ältere Schwester zu Besuch war eine Woche lang, hatten wir wieder unsere festen Fütterungszeiten für unsere Hühs. Wir waren zwischen 4 und 5 nachmittags bei ihnen um sie zu füttern.
An einem Abend, es war so gegen 9, saßen meine Mutter und unsere ältere Schwester noch zusammen im Wohnzimmer. Da hörten sie wie jemand unten zur Haustür hereinkam, die Treppe hoch kam, an der Wohnzimmertür vorbei ging, sahen den Schatten unterm Türschlitz, und hörten dann wie derjenige die Holztreppen (die echt sehr laut sind) hinauf in den ersten Stock hoch ging. Die beiden sahen sich an und fragten sich warum wir erst so spät abends von den Pferden wieder kommen. Meine Mutter rief in den Flur unsere Namen, wir saßen im ersten Stock in meinem Zimmer. Wir hörten sie nicht, also kam sie hoch und fragte uns warum wir erst so spät von den Pferden wieder kommen. Wir konnten nur antworten dass wir seit 5 bereits wieder zu Hause waren und seitdem im Zimmer waren... Die beiden konnten es sich nicht erklären, suchten das Haus nach einem fremden ab, dort war aber niemand...
Das heftigste allerdings hat mein Exfreund gebracht. Er ist selbst zugezogen damals und wohnte ein Dorf weiter, kannte kaum jemanden. Als ich 17 war lernte ich ihn kennen, relativ schnell waren wir ziemlich vertraut, verstanden uns blind. Er schlief relativ oft bei uns, wohnte schon fast bei uns, so kam es einem vor. An einem Morgen saßen wir alle zusammen und haben gefrühstückt. Da sagte er: ''Ich bin so müde, ich hab geträumt, dass da eine Frau im grünen Kleid an unserem Bett stand und uns angestarrt hat, dann hat sie sich umgedreht, ist zum Fenster rüber gelaufen und hat aus dem Fenster geschaut, das war echt gruselig'' Ich glaube in dem Moment hatte der Rest von uns gleichzeitig einen Herzaussetzer, zumindest haben wir uns so angeschaut. Wir baten ihn uns zum Bild im Flur zu begleiten, er guckte darauf und sagte: ''Ja, das war sie''
Da konnten wir nur eines drauf antworten
''Das ist die Frieda, die Dame die früher einmal hier gewohnt hat, sie ist in diesem Haus gestorben und hat früher gerne am Fenster gestanden und die Menschen auf der Straße beobachtet... manchmal tut sie dies noch heute...''
... in diesem Sinne, gute Nacht ihr Lieben
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