@babbels:
klar, deine tochter kann gern die posts hier (ohne nickname) verwenden...
"mobbing, aussenseiter, opfer, täter..."
die problematik wird es immer wieder geben.
sobald jemand nicht "einheitlich angepasst" ist, d. h. körperlich / seelisch, sondern etwas (meiner meinung nach: positiv gesehen) "etwas besonderes" ist, fängt doch schon ausgrenzendes verhalten an...
auch in der berufswelt findet - von führungskräften bewusst gesteuert (man hat nur einen kollegen und nicht die ganz belegschaft gegen sich) - vereinzelung statt.
jeder hat angst um seinen arbeitsplatz, misstrauen und falsche konkurrenzgedanken folgen und... vermeintliche firmenloyalität und kollegialität wechseln in puren verdeckten egoismus...wo ist da noch ehrliches miteinander... und das wird dann unseren kids vorgelebt... vorbildfunktion, wo verbleibt die dann noch?... vielfach sind ja schon die erwachsenen völlig überfordert...
unsere leistungsgesellschaft verlangt immer mehr angepasste "funktionierende" menschen.
auch das zwischenmenschliche bleibt immer mehr auf der strecke, auch besonders schon bei den jugendlichen...
es wird fast nur noch über digitale medien interagiert, in bildschirme gesehen... die kommunikation über sinne (mimik, tonlage beim sprechen... haptische erlebnisse) verkümmert immer mehr...
solange man über "whatsapp"... o. ä. immer die freunde dabei hat, ist man nie allein, egal, wo man gerade ist.... auch das sind illusionen.... man ist in dem moment oft gerade allein unterwegs...
genauso lernen viele jugendliche heute sehr schnell, probleme meist nicht auszuhalten und kreativ in der lösung dieser probleme dann zu sein, man kann ja "schnell weg-zappen oder weg-switchen"...
(wenn einem jemand im internet in soz. netzwerken blöd kommt, dann blockiere ich den einfach oder lösche die posts...)
so einfach ist leben nunmal nicht... manchmal braucht man konfrontation, begegnung, streit, um probleme aus einer anderen sicht zu sehen und zu lösen...
ich bin froh, dass es auch noch viele individualisten unter jung und alt gibt, die selbstbewusst auch mal anders denken...ohne damit ihren mitmenschen zu schaden...
ich wäre sehr dafür, dass lehrer im studium besonders in psychologischer hinsicht geschult würden... aber das kommt wohl leider zu kurz. zudem stehen viele lehrer vor der pensionierung, weil man es versäumte, rechtzeitig genug junge lehrer einzustellen. die wollen dann nicht mehr das nötige engagement zeigen, weil es ihnen zu viel wird oder weil sie ihren ruhestand nicht mehr in gefahr bringen wollen. aber es gibt auch viele sehr engagierte lehrer, die trotz aller widrigkeiten, sich sehr für ihre schüler einsetzen... und sie sind oft "zwischen den stühlen" zwischen dem anspruch "ich setzt mich für die förderung meiner schüler ein", der mit schwacher besetzung schwierigen kollegen-schul-situation und dem anspruch der eltern an einen lehrer...lehrer sind halt auch nur menschen...
und auch der lehrer deiner tochter ist nur ein mensch...er hat den fehler gemacht, nur aus einer sichtweise (ist das opfer schuld am mobbing...) die frage an die klasse zu stellen. er hätte eigentlich auch die gegenfrage (ist / sind die täter schuld am mobbing...) dazu stellen müssen.
deine tochter befand sich in einer "aufgewühlten" gefühlslage durch diese mobbing-geschichte... der lehrer hat zu einseitig reagiert... die klasse war mit sicherheit auch "aufgewühlt", hat aber im gruppenzwang auch falsch reagiert... so kam es zu einer wirklich blöden situation, wo deine tochter sich isoliert fühlte und - als teenager - sehr stark emotional reagierte...
ich denke, projekte gegen mobbing zu initieren (arbeitsgruppen) oder mal leute vom kinderschutzbund einzuladen, die dazu schulprojekte anbieten und die dazu gern in die schulen kommen.... wäre vielleicht ein ansatz von vielen...
aber ich würde das thema sich wieder beruhigen lassen, damit es sachlicher angegangen werden kann...
klar will man sein kind als eltern verteidigen, weil es in dieser schwierigen situation war. klar reagieren lehrer auch nicht immer korrekt. klar wird in netzwerken gern mal ein shit-storm losgetreten... aber es muss irgendwann auch wieder die sachlichkeit zurückkehren, damit man - gerade aus dieser gewesenen situation heraus lernt - und aktiv wird.
ich rede da aus erfahrung und war aktiv...
@babbels: deine tochter ist auf dem richtigen weg und das referat ist ein guter, erster anfang, "aktiv zu werden"
liebe grüße
tina