Ich hab dein Thema wirklich überlesen, sorry.
Aber ich knabbere jetzt auch schon etliche Abende über einer Antwort.
Ich will jetzt nicht deinen Beitrag zitieren und zu allem meinen Senf dazugeben, das würde vermutlich auch etwas unübersichtlich.
Ich versuch jetzt ganz einfach, dir meine Meinung zu schreiben.
Man kann das Rad nicht neu erfinden. Auch im Nageldesign nicht.
Es gibt Grundkenntnisse, die jeder, der an Nägeln arbeitet wissen sollte. Egal, ob an den eigenen oder auch anderen.
Das ist bei mir der Basiskurs.
Dazu gehören nun mal in erster Linie Hygiene, Anatomie und Dermatologie, Materialkunde und Produktchemie.
Und diese Begriffe sehe ich wirklich als "Oberbegriffe", die innerhalb der Schulung auch übergreifend erwähnt werden müssen.
Und dann auch die Praxis, Naturnagelverstärkung, Tips und Schablone.
Für mich gibts bei den Grundthemen keinen Unterschied zwischen: ich mach nur mir, oder "mir und ein paar Kunden".
Diese Aussage find ich ehrlich gesagt etwas befremdlich. Egal wieviele Kunden ich bediene, ob das nun drei, oder dutzende oder wie auch immer sind, ich muss dann wissen, was Sache ist. Nicht nur bei oben genannten Themen.
Nur kommen beim Kundenbetrieb auch noch u.a. Gewerbeanmeldung, Bauvorschriften, Versicherungsfragen usw. ins Spiel.
Das wäre dann der Aufbaukurs....
Weiterführende Themen wie Nailart, verschiedene Formen und Stile - manuelle oder elektrische Maniküre, Pedifrench, Airbrush, Perfektionstraining usw. das steht wieder auf nem anderen Blatt.
Schulungsangebote sind halt auch unterschiedlich.
Man kann nur schulen, was man selber beherrscht und vor allem nur das erfolgreich weitergeben, was der "Schüler" dann auch bewerkstelligen kann.
Ich kann einer handwerklich begabten Schülerin die Grundkenntnisse weitergeben, aber ich kann niemandem die Miniaturmalerei oder OneStroke beibringen der grobmotorisch genau so wenig bewandert ist wie ich.
Ich weiss zwar wie es geht - aber ich kanns nicht so, dass ich es schulen könnte. Und das ist auch bei aussergewöhnlichen Formen so.
Man kann es, aber reicht es um zu schulen?
Ein guter Ausbilder holt den Schüler da ab, wo er steht und führt ihn dahin, wohin er ihn führen kann.
Was bei mir auch schon der Fall war, wie geht man mit jemandem um, der zwar furchtbar gerne will, es halt aber überhaupt nicht rafft?
Zockt man den ab, mit immer noch mehr Stunden? Sagt man ihr oder ihm, dass es wohl nicht das gewünschte Metier ist, oder läßt man ihn/sie unter Umständen auf die Menschheit los, obwohl man weiss, dass das nix wird?
Ein guter Lehrer sollte auch wissen, wo er abgeben muss.
Ich z.B. kann Acryl - aber ich würds nie explizit schulen..
Ich kann dir die Frage, nach wievielen Stunden oder Tagen auch nicht beantworten, weil ich das zwar mit "Basisstunden oder -Tagen" anbiete, aber mir die Option zum Weiterführen offen lasse. Wenn ich sehe, dass jemand ein grundlegendes Problem hat, das ich mit meinen geplanten Stunden nicht in den Griff bekomme, hab ich immer die Option zu sagen: das geht so noch nicht, da brauchen wir mehr.....
Fazit:
Die meisten Kurseinteilungen bei renommierten Firmen oder guten Ausbildern haben schon ihre Berechtigung.
Wo der einzelne dann noch unterteilt oder neu anbietet, hängt wirklich von der Nachfrage ab. Und da haben jetzt nicht wirklich viele Interessierte geantwortet.
Ich denke mal, das war jetzt nicht unbedingt die Antwort, die du lesen wolltest, aber mir war es ein Bedürfnis, das mal auszuschreiben.
Ich finde gut, dass du dir die Gedanken machst, halte die Umsetzung aber für relativ unmöglich. Diese explizite Unterscheidung würde ein Angebot von Kursen nach sich ziehen, von denen sich so und so viele überschneiden, so dass es für den einzelnen einfach zu unübersichtlich wird.
LG Jane