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Rutsche mit neuem Fräser ab -

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Gelnägel

" Toffi-Fee, 18.12.2015 23:35.

Toffi-Fee

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Hallo ihr Lieben,

ich habe mir kürzlich einen Tritor Fräser gegönnt. Vorher hatte ich zwei von den üblichen verdächtigen Billig-Ebay-Fräsern. Erst jetzt merke ich so richtig den Unterschied, das ist wie ein Umstieg vom Fiat Panda auf einen Mercedes. Muss man erstmal händeln lernen, auch wenn man schon Erfahrung hat.

Nun zu meinem Problem. Fräser kam vorgestern, ich gleich an der Übungshand getestet, alles klar. Dann gestern bei meiner Kundin, alles klar. Leider bin ich ein paar mal abgerutscht - nix Schlimmes passiert, nur "erschrocken" und vorne auf die Free Edge gestoßen. War für die Kundin gestern kein Problem, sie freut sich mit mir über die neue Errungenschaft und sagt, wäre nix Unangenehmes passiert.

Heute zu einer anderen Kundin, ich warnte sie noch vor, damit sie sich nicht erschreckt (vielleicht war das gar nicht so klug?) und es passierte, was passieren musste, ich rutschte leider mehrmals ab und stieß auf die Nagelkante. Die Kundin hat sich megamäßig erschrocken und wurde dann auch recht ungehalten. Ich habe mich entschuldigt und gefragt, ob ich ihr weh getan hätte. Sie sagte, Schmerz nicht, es sei so ein Druckgefühl und sie sei im Moment ohnehin ein wenig schreckhaft. Ich meine, dafür kann man ja nichts und jeder ist verschieden. Ich benutze eine Art Safety Bit, und habe der Kundin auch gesagt, dass ich verantwortungsbewusst genug bin, keine Bits zu benutzen, mit denen ich jemanden ernsthaft schneiden könnte oder so. Irgendwie war die Stimmung beeinträchtigt (ist ja klar) und ich war sehr verunsichert. Ich habe dann alles mit der Hand abgefeilt und war eine gute Stunde länger da als sonst.

Heute Abend bei einer weiteren Kundin alles gut gegangen, 1 oder 2 mal bisschen über die Kante, aber keine Beschwerden oder so, war alles bestens. Das gibt mir ein wenig Mut.

Im April will ich zu einer speziellen Fräserschulung fahren, aber bis dahin muss ich mit dem Teil auch so erstmal vernünftig und sicher arbeiten können.

Also, habt ihr Tipps für mich? Meint ihr, es war bei der einen Dame wirklich nur die Schreckhaftigkeit oder kann das ernsthaft weh tun? Wie gesagt, dieser Tritor ist ein Powerpaket im Verhältnis zu den anderen Geräten und nun ist mir ein bisschen flau im Magen wegen der Sache, das hat mich verunsichert. Einerseits will ich kein so teures Gerät unbenutzt rumstehen lassen, zum andern habe ich den gekauft, weil ich schon stark mit Schulterschmerzen zu tun habe. Als mobile ND kann man bei fast keiner Kundin vernünftig sitzen wie an einem Arbeitsplatz im Studio. Der Fräser soll mich ja entlasen und nicht die Kunden vergraulen. Bin grad so traurig. :-(

Kann man dieses Abrutschen / über die Nagelkante "ditschen" irgendwie vermeiden?

Für eure Hilfe bin ich dankbar,

Eure Toffi-Fee

18.12.2015 23:35 • #1


jane-doe

jane-doe

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Ja, da hätt ich mal besser nicht gelesen, jetzt kommt wieder die alte Leier...
Ich sag dir ganz ehrlich, ich halte absolut nichts von E-Feile ohne Einweisung.
Mittlerweile sind Geräte und auch Bits auf dem Markt, die echt Übles anrichten können.
Ist ja bei dir jetzt nicht passiert, aber peinlich ist es allemal, wenn man dann am Tisch sitzt und sich entschuldigen oder rechtfertigen muß.
Ich kann dir jetzt nicht genau sagen, wo dein Problem liegt - die Kante "ditschen" beim normalen Abfeilen kenn ich so jetzt nicht.
Allerdings weiß ich halt auch nicht, wie du abfeilst.
Von oben nach unten, von Seite zu Seite?
SafetyBit wird überall als Allheilmittel gepriesen. Absolut sicher und keine Gefahr jemanden zu verletzen...
ist ganz großer Käse, man kann sehr wohl auch mit einem Safetybit Feuerringe oder Löcher in die Nagelplatte feilen, wenn man ihn nicht richtig benutzt.
Hatte erst vor kurzem eine neue Kundin, die sich die Nägel mit der EFeile und einem "sicheren, abgerundeten Bit" rot gefeilt hatte....
Auf meine Frage, welche Feile und welchen Bit mit wieviel Umdrehungen, kam als Antwort nur: alles bei Ebay gekauft und solange am Regler gedreht, bis der Bit schnell das Material runtergeholt hat.
Ok. Das aber nur am Rand erwähnt...

Ich vermute, du fährst entweder mit zu niedriger oder zu hoher Drehzahl, oder du hast dir eine falsche Technik angeeignet. Ein kreuzverzahnter Bit (und das ist er wahrscheinlich) läuft eigentlich sehr ruhig bis zur Nagelkante.......
Ich kenn weder den Tritor noch deinen Bit, aber bis zu deiner Schulung (die ich sehr befürworte!) wirst du wohl einfach an NT weiter austesten müssen, wie Drehzahl und Druck und entsprechender Bit reagieren und du damit hantieren musst.
Der Rat ist eigentlich Shit, normalerweise müsst ich schreiben, lass das Teil bis April in Ruhe, aber mir ist klar, dass das wohl nicht der Fall sein wird.

LG Jane

19.12.2015 03:16 • x 4 #2



Hallo Toffi-Fee,

Rutsche mit neuem Fräser ab -

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Ginger

Ginger

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hm, ich kann mir jetzt auch nicht so wirklich vorstellen, was genau bei dir passiert - und vor allem: wie?!
du benutzt doch jetzt den gleichen bit wie vorher, oder?
zumindest den müsstest du ja dann kennen.

deshalb kann ich mir auch nur denken, dass du eine zu hohe oder zu niedrige drehzahl verwendest und / oder eine falsche technik hast.

warum nutzt du nicht bis zur schulung ein altes gerät?
das ist dann vielleicht nicht so komfortabel, wie das neue, aber du kannst damit wenigstens umgehen und musst nicht alles per hand machen. :wink:

und vielleicht hast du die möglichkeit (oder es ist eh so), dass du zur schulung deinen fräser mitnimmst?! dann kannst du gleich damit lernen.

wird schon werden, lass' den kopf nicht hängen! :D

19.12.2015 08:35 • x 2 #3


R3mingt0n

R3mingt0n

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Hatte das auch mal.. aber das war dann weil ich den falschen richtungslauf eingestellt hatte.
Oder es ist so wie meine vorredner sagen.

19.12.2015 08:55 • x 2 #4


Ginger

Ginger

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Zitat von R3mingt0n:
Hatte das auch mal.. aber das war dann weil ich den falschen richtungslauf eingestellt hatte.
Oder es ist so wie meine vorredner sagen.


ggnnhahaaa :mrgreen: das ist mir auch mal passiert... zum glück bei mir selber! :lol:
und ich habe mich so erschrocken und dachte "oh nein, der fräser ist kaputt!" :D

19.12.2015 09:03 • x 1 #5


ela-nails

ela-nails

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Mir ist schon mal beides passiert (peinlich )....zu hohe drehzahl und gleichzeitig falsche Richtung ....ich hätte gern selbst mein Gesicht gesehen als ich mich fürchterlich erschrocken hab :)

19.12.2015 09:09 • x 1 #6


Ginger

Ginger

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schön auch, wenn man mit dem bit im handschuh hängen bleibt :lol:
ist mir aber auch zum glück erst 2 mal passiert, ganz am anfang.

...nun aber wieder zurück zum thema! :wink:

19.12.2015 09:12 • #7


sonne_w_75

sonne_w_75

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ich denke wenn du von oben nach unten abträgst kann es nicht passieren, machst du von rechts nach links?, Dann gehst du evt. re zu nah an die kannte

19.12.2015 20:08 • x 1 #8


Toffi-Fee


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Hallo ihr Lieben,

ich danke euch für eure zahlreichen Antworten, die ein oder andere Anregung konnte ich schon mal mitnehmen.

Jane, ich empfinde deinen Rat überhaupt nicht als alte Leier oder so. Ich weiß, dass du Ahnung hast von dem, wovon du sprichst. Vielleicht kommt mein Posting auch ein bisschen falsch rüber. In meinem Basis-Seminar hatte ich eine kurze Einweisung, mir wurde aber (der klassische) Rat erteilt, erstmal fit mit der Handfeile zu werden. Ich habe mich mit der Zeit langsam vorgetastet, erstmal nur die Nagelhaut damit entfernt (was wirklich gründlich damit geht), dann mal einen Tunnel ausgefräst, dann mit Schleifpapier-Bits (langsame Drehzahl, immer in Bewegung bleiben) weitergemacht. Mit "normalen" Bits arbeite ich erst seit ungefähr einem halben/ dreiviertel Jahr.

Natürlich würde ich nie behaupten, mit einem abgerundeten Bit könnte man keine Kundin verletzen. Mir ging es hier um die Gefahr von Schnittverletzungen. Klar bekommt man mit einem Safety Bit auch die Naturnagelplatte durch. Mit so einer Arbeitseinstellung arbeite ich jedoch nicht! Ich habe z. B. einen Keramik-Bit hier liegen, der leider nicht in abgerundeter Form zu haben war. Der fräst zwar wie Butter, aber der ist mir zu scharfkantig, die Verletzungsgefahr bzgl. Nagelhaut ist mir zu hoch. Aber er wird ja nicht schlecht im Schrank und kommt sicher irgendwann in Gebrauch, wenn ich mich sicher genug dafür fühle. ;-)

Volle Drehzahl gab es bei mir noch nie und wird es auch sicher nicht, weil mir gesagt wurde, dass man das nicht ausreizen soll. Im unteren Drittel bis max. zur Hälfte reicht, weil dann das Gerät nicht überbeansprucht werden soll und dies nagelschonender ist.

Mit den Naturnägeln der Kunden gehe ich um wie mit einem rohen Ei! Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich noch nie eine rote Stelle verursacht hätte. Aber das war minimal, als ich noch ganz am Anfang einem Modell das Gel komplett runterfeilen musste, weil sie eine neue Arbeit anfing. Das fiel aber selbst nach der Politur des Nagels kaum auf und tat auch nicht weh. Leider wird noch viel zu wenig auf die Naturnägel geachtet, mir wurde auch schon einiges unter die Nase gehalten wo ich dachte "wie kann man nur"...

Ich vermute, dass das Problem wirklich an der Drehzahl oder Laufrichtung liegt, da werde ich mich durchtesten müssen. Heute war ich zum Doppeltermin, bei der ersten Dame ist gar nix passiert und bei der zweiten bin ich auch zwei Mal auf der Kante abgerutscht. Sie sagte, man spüre das zwar, aber für sie wäre das keineswegs schmerzhaft gewesen. Da ich sie schon lange kenne, denke ich dass das stimmt.

Heute, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe und nach der Erfahrung mit den heutigen Kundinnen denke ich, dass ich nicht nur an meiner Frästechnik "feilen" muss, sondern auch an meiner Selbstsicherheit. Ich habe mich auch durch die Reaktion der Kundin so aus dem Konzept bringen lassen, dass ich den Fräser gleich zur Seite hätte legen sollen. Einfach, weil ich aufgrund deren Reaktion fahrig wurde und wenn man unsicher ist, sollte man auf bekanntem Terrain bleiben. Wieder was gelernt, ich versuche etwas Positives daraus zu ziehen.

Wobei die Kundin ja auch selbst zugab, im Moment sehr schreckhaft zu sein und dass da die Reaktion evtl. ein wenig überzogen war. Ich meine, sie hat sich zwar erschrocken und es gibt sicher schöneres, aber ich habe sie schließlich nicht verletzt. Auch habe ich mich mehrmals entschuldigt.

Auf meine elektrische Feile möchte ich wirklich nicht mehr verzichten, ich muss das Handling halt weiter verbessern. Im mobilen Dienst kann man leider bei kaum einer Kundin gut sitzen und ich bin da auch ein bisschen egoistisch geworden und denke an meine Gesundheit.

Ginger, Handschuh im Bit ist mir auch ein Begriff. Kennen sicher die meisten hier. ;-) Die Bits sind natürlich die gleichen wie vorher, hmm, wie soll ich das vergleichen? Das Gerät, was ich zuletzt genutzt hatte, war mehr ein besseres Maniküre-Gerät, quasi nur ein Handstück. Das erschien mir zwar sehr praktisch, weil es platzsparend transportiert werden kann. Aber der Tritor ist eine andere Hausnummer, das fühlt sich an wie ein Fahranfänger auf einer Luxuskarosse - der muss auch erstmal lernen, das Gas zu dosieren.

Die Idee, den eigenen Fräser mit zur Schulung bringen zu dürfen, werde ich auch noch mal aufgreifen.

Ich wünsche euch allen schon mal einen schönen 4. Advent!

19.12.2015 23:35 • #9


jane-doe

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Also der Rat, erstmal mit der Handfeile fit zuwerden und dass du ihn auch immer noch im Hinterkopf hast, ist schonmal toll. Ich wünschte, das würde sich mehr rumsprechen.....
Die E-Feilen werden so angepriesen, ohne Rücksicht auf Verluste. Die sitzen dann vor unsereinem und weinen, wenn man keine Modellage arbeiten kann...

Nein, ich denk, wir haben deinen Post schon richtig verstanden. Keiner unterstellt dir, dass du fahrlässig mit Kundennägeln umgehst.
Sonst wär dir das ja auch ziemlich wurscht, ob die Damen zucken oder erschrecken, dann wärst du von der Sorte "das ist halt so"...
Nee, teste mal deine E-Feile mitsamt der Bits durch. Oft sind es Kleinigkeiten, die Probleme machen. Und bei neuen Bits immer niedrig anfangen und immer am Probetip erst mal sehen, was der runterhaut. Sorry wegen des Ausdrucks, aber so ists wirklich.
Mein erster spiralverzahnter hat mich fast einen meiner Naturnägel gekostet, der ging ab wie Lucy....Frag nicht, wie ich mich erschrocken hab....
Natürlich gibts auch extrem empfindliche Kunden. Muss man auch mit einrechnen. Ich mach schon automatisch bei jeder Neukundin, dass ich mit dem Nagelhautentfernerbit über die Haut streiche um zu zeigen, dass der nicht wehtut oder Schaden anrichtet. Oder erst mal an der FreeEdge feile, um zu zeigen, dass der nicht ruckelt oder unangenehm rumschrappt. Ich hatte eben auch schon Kundinnen, die da sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben (bis hin zum blutigen Loch in der Nagelplatte, das dann mit Acryl zugekleistert wurde, diese Art von Nailart war dann doch etwas heavy.)
Das ist zu lernen, man kann sichs selber beibringen, aber besser ist ne gute Schulung allemal.
LG Jane

20.12.2015 01:01 • x 2 #10


Toffi-Fee


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Dann bin ich ja froh, ich hatte schon Bedenken, falsch rübergekommen zu sein. Denn leider gibt es wirklich viele, die feilen oder fräsen "blind" alles runter ohne Rücksicht auf Verluste. Sowohl Naildesigner als auch Kundinnen selber. Deswegen lasse ich Kundinnen mittlerweile keine Feilen mehr da, sondern werfe die weg oder nehme ganz überwiegend Wechselfeilen. Heute habe ich eine Neukundin dazugewonnen, die gleich einen Termin vereinbart hat. Sie sagte mir, sie will "nur Hartlack" ohne dass die Nägel befeilt werden. Bis ich mal verstanden habe, worauf sie hinaus will! Sie möchte eine Naturnagelverstärkung (hat tolle lange Nägel), aber sie wollte dass ich auf die Nagelvorbereitung verzichte. Sie hat wohl schon mal schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Ich habe ihr einiges ausführlich erklärt, aber auch gesagt, dass das nicht halten wird und dass ich sie vorsichtig behandeln werde. Aber dass ich die Behandlung ablehne, wenn ich meine Arbeit nicht nach den Regeln der Kunst ausführen darf und dann lieber auf die Einnahme verzichte. Was soll ich sagen? Sie hat eingewilligt und ich glaube, dass ich richtig gehandelt hab.

Mittlerweile weiß ich auch, welche Kundinnen empfindlicher sind und stimme auch z. B. wegen dem Brennen in der UV-Lampe die Gele auf die Kunden ab etc. Aber bei dieser einen Kundin habe ich nicht damit gerechnet, weil sie sonst eher standfest und resolut wirkt. Ich war einfach unvorbereitet auf diese Situation. Nunja, kann man jetzt nicht mehr ändern.

Mein Fehler ist auch, ich strebe eine 100%ige Kundenzufriedenheit an, aber das ist unrealistisch. Denn es gibt auch Leute, die kann man nur sehr schwer oder auch gar nicht zufriedenstellen.

Ehrlich gesagt, wenn ich manchmal die tollen Bits von Kolleginnen sehe, reizt mich das auch. Nur an manches scharfe Gerät trau ich mich eben noch nicht ran. Dann feile ich lieber paar Minuten länger. Nach der Schulung werde ich sicher mutiger, generell bin ich eher der übervorsichtige Typ.

Ich sag mal, sicher kann ich mir das auch insofern beibringen, dass das Ergebnis gut ist. Doch ich möchte lieber die Fräser-Schulung dranhängen, weil das auf meinem jetzigen Kenntnisstand für mich Sinn macht und mich das weiterbringt. Wenn ich das Teil künftig korrekt anwende, verspreche ich mir eine Zeitersparnis bei der Arbeit sowie Schonung für die Gelenke und Sehnen. Sicher ein nicht zu unterschätzender Faktor in unserem Job.

So eine Erfahrung wie du mit dem spiralverzahnten Bit habe ich mit dem Keramik-Bit gemacht. Den habe ich (Gott sei Dank!) in weiser Voraussicht erstmal an mir selbst getestet. Rutschte ab auf die Nagelhaut und fügte mir einen hauchfeinen Schnitt zu, so als hätte man sich an Papier geschnitten. Blutete auch. Deshalb hebe ich ihn lieber für später auf.

Da fällt mir ein, was mir eine Kundin mal vor längerer Zeit berichtete. Sie sei schonmal verletzt worden (wohl mit nicht entgrateter Feile) und die ND hätte ihr die Wunde mit Tipkleber verschlossen. Das der Kleber aus der Medizin kommt, wusste ich. Aber darf man Tipkleber wirklich als Hautkleber benutzen?

Eine gute Idee, Kundinnen die Unschädlichkeit live zu demonstrieren. Mein voriges Gerät hat auch unangenehm vibriert. Ich hätte nie gedacht, dass die Art des Geräts so einen Unterschied macht. Meine Meinung war, Fräser fast egal, wenn der Aufsatz gut ist. Man merkt den Unterschied schon am Handstück, in der Laufruhe, einfach alles. Kundinnen mit Angst vorm Fräsern (sogar Feilen) hatte ich auch schon 2 Stück, aber die haben Vertrauen zu mir gefasst und da ist man immer ein bisschen besonders stolz drauf. Wobei ich immer sage, wenn was unangenehm ist, traut es euch zu sagen. Und ich ändere dann meine Arbeitsweise sofort, wenn die Mädels das merken, dann ist alles gut. Wie beim Zahnarzt... *lach* :-D

20.12.2015 01:46 • #11


jane-doe

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Du bist auf dem richtigen Weg, ich hätte an deiner Stelle auch so reagiert.
Es ist oft schwierig, Kunden von der eigenen Arbeitsweise zu überzeugen und gleichzeitig klarzumachen, dass das, was die anderen fabriziert haben, eben "suboptimal" war.
Man will ja oft, obwohl das manchmal angebracht wäre, nicht die Hände überm Kopf zusammenschlagen und losschreien. Wär manchmal besser aber wäre auch unprofessionell....
Kunden, die schon mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, sind ein eigenes Völkchen. Zumindest bei mir.
Es ist ein schmaler Grat, klarzumachen, dass Naturnagelvorbereitung (ob mit Propusher oder Bit) halt grundsätzlich sind, obwohl die andere Designerin das nie gemacht hat.
Dass eben Modellagen auf rotgefeilten Nägeln u. U. nicht halten, egal was ich draufschmiere oder -pinsle oder mit ner Feile vorbereite.
Dass man auch mit mehreren Schichten modellieren kann, ohne dass die Kundin vor lauter heissen Nägeln unter der Decke hängt.

Die Zeit zwischen der Modellage und der Rückmeldung der Kundin oder dem nächsten Termin derselben, ist ein (boah - hält das jetzt bei der oder sind die ersten schon ab) Wechselbad der Gefühle.
Aber um so schöner sind dann die Rückmeldungen, die dich bestätigen.

Wenn du dich selber kritisch nimmst, wenn du dich hinterfragst und nichts an Kunden anwendest, was du nicht selber getestet hast, ob das Technik oder Material ist, dann machst du das gut.
Und die E-Feile nimmst du auch mit, versprochen.... ich hab sie auch gerafft ;-)
LG Jane

20.12.2015 02:41 • x 1 #12


Toffi-Fee


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Ja, das stimmt. Man möchte aber dann auch nicht unkollegial sein, denn meist sind die Modellagen ja 3-4 Wochen alt und teilweise noch älter, da kann man die Arbeit der Vorgängerin auch oft nicht mehr fair beurteilen.

Und bei manchen Kundinnen, die darauf bestehen ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen, zeichnet sich ab dass eben nicht immer alles die alte ND schuld war.

Gut war auch gestern Abend. Bin bei einer Bekannten zum Geburtstag eingeladen gewesen, die auch Kundin von mir ist. Schon länger sogar. Hat an sich keine Problemnägel, nur Schwierigkeiten ab einer gewissen Länge und schont die Nägel halt nicht. Okay, kann sie ja schlecht wenn sie als Reinigungskraft arbeitet. Jedenfalls hat sie mich vor allen Leuten einer Freundin empfohlen und gesagt, ich sei mein "Geld durchaus wert, außer die letzten zwei Male nicht, da sind mir die Nägel von ihr abgebrochen".

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen soll! Denn die abgebrochenen Nägel (waren an einer Hand Zeige-,Mittel, und Ringfinger nebeneinander) waren so derb abgebrochen. Ein Drittel vom Naturnagel vorne mit weg, die Nägel zeigten sich in Schichten. Die altbekannte Antwort auf mein kritisches Nachfragen "keine Ahnung, die sind einfach abgegangen"... Da steckte sie gerade in der Grundreinigung, auf den anderen Nägeln war restlos alles matt. Ich weiß, dass manche nicht gut mit Handschuhen putzen können, habe selber viele Jahre geputzt. Es ist den Ladies auch egal, was der Körper über die Haut alles an Chemie aufnimmt. :-(

Von den überzogenen Refill-Zeiten mal ganz abgesehen. Also die meisten meiner Kunden hab ich wirklich gern, aber manchmal könnte man sie auch erwürgen... Vor allem dann, wenn an allem, was schief geht, natürlich die ND schuld ist... ;-)

Ich könnte schreiend weglaufen, wenn ich höre "aber meine Freundin hat gesagt, dass das geht" und ich dann "aha, ich habe XX hundert Euro für die Schulung bei XY ausgegeben, da habe ich das so und so gelernt". Kundin wieder "aber meine Freundin, blabla...". Ich so: "ist die Freundin Nageldesignerin?" - Kundin ganz erstaunt "neeiiin, die ist doch Bürokauffrau/Verkäuferin/ Arzthelferin"... Wahlweise: "ich hab das aber ganz genau auf Youtube gesehn". Die Liste ließe sich beliebig weiterführen. Und das sind Momente wo ich denke "gaaanz ruhig, das gibt mindestens 15 Jahre!" :-D Also man muss Menschen wirklich mögen, sonst hält das die stärkste Frau nicht aus.

Aber stimmt schon, ich mache mir auch immer nen Kopf ob bei manchen Leuten dies oder jenes jetzt funktioniert hat. Meistens ist alles okay, solange man nix hört. Bei neuen Kunden melde ich mich mal nach einer Woche, um nachzuhören. Die Leute nehmen das positiv an und freuen sich über das Interesse. Wenn es Probleme gibt, zeigt sich das meist schon nach der Zeit und dann kann man schon mal über andere Wege nachdenken.

Liebe Grüße an euch alle!

20.12.2015 12:20 • #13



Hallo Toffi-Fee,

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