Zitat von Bluna 4:Ich arbeite bereits mehrere Jahre in dem Beruf und habe lange gebraucht mir meine feste Stammkundschaft aufzubauen .
Mit Werbung durch Anzeigen und Flyer habe ich sehr schlecht erfahrung gemacht und so % Aktionen mag ich persönlich nicht so sehr.
Ich bin auch jetzt schon 18 Jahre in dem Job und hab die gleichen Erfahrungen gemacht.
Auch ich habe im Moment nur langjährige Stammkunden, die ich mir durch Mund zu Mund Propaganda erarbeitet habe, und von vielen weiß ich manchmal mehr als die eigene Familie. Aber ich bin immer noch nicht deren beste Freundin, auch wenn sich bei vielen ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Gerade wenn man, wie ich, in den Anfängen mobil unterwegs war, kommt man den Kunden doch persönlich näher als in einem Ladenlokal. Trotzdem bin ich nicht deren hobbynagelnde Freundin, sondern in erster Linie Unternehmerin. Das vergessen wir gewerblichen Nageldesigner*innen leider zu häufig. Ich denke, das ist unter anderem ein Grund warum wir meistens unterbezahlt sind. Viele in unserer Branche orientieren sich einfach an den Preisen, die sie von anderen hören und arbeiten vom Stundenlohn her unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn, weil sie immer im Hinterkopf haben wie viele schwarz "am Küchentisch" für 20 Euro Nägel machen und haben dadurch Angst ihre Kunden könnten da hin abwandern. Dabei haben wir gewerblichen ganz andere Kosten und die müssen nun mal gedeckt werden. Da muss dann auch unser Lohn für unseren Lebensunterhalt mit einkalkuliert werden. Wir können uns 20 Euro cash in die Tasche stecken. Dieses, ich nenn es mal ganz fies unterwürfige Denken, ist mit ein Grund warum unser Beruf nicht ernst genommen wird. Weil die meisten von uns sich nicht anders verhalten wie Freundin, die am Küchentisch nagelt.
Ich glaube kaum, dass ein Friseur nach dem Lockdown seinen Kunden Preisnachlässe gibt. Wenn man Glück hat, bekommt man vielleicht ein kleines Shampoo geschenkt. Das gleiche gilt für die Kosmetikerinnen. Da kenn ich in meinem Umfeld auch keine, die ihren Kunden Sonderpreise nach dem Lockdown einräumt, im Gegenteil. Die meisten, die ich kenne, haben sogar zum Jahresanfang wieder die Preise erhöht.
Warum sollen also wir gewerblichen Nageldesinger*innen, die davon leben wollen, es anders machen?
Wir geben unseren Kunden schon genug kleine Aufmerksamkeiten zwischendurch. Sei es durch kleine Geschenke zum Jahreswechsel oder Geburtstag, oder vielleicht wird auch mal die Reparatur eines abgebrochenen Nagels beim regulären Termin nicht mit berechnet, hin und wieder gibt es eine kleine Nailart umsonst. Genau das ist es, was unsere wahren Stammkunden, abgehen von der Qualität unserer Arbeit, an uns schätzen. Alle andere kommen nur, weil sie bei uns preiswerte Nägel bekommen und wir, wenn es ums Bezahlen geht immer ein Auge zu drücken und uns verhalten wie auf einem türkischen Basar.
Sorry, wenn ich mich gerade was in Rage geschrieben habe. Ist nichts persönliches. Ich bekomme nur in letzter Zeit in anderen Gruppen mit, wie viele sich klein machen und überlegen mit den Preisen zu spielen, aus Angst nach dem Lockdown nicht mehr genug Kunden zu haben. Sicher wird es für uns alle nicht einfach, aber es gibt auch wieder bessere Zeiten und auch wieder neue treue Kunden.
@Bluna4
Wenn du keine Rabatt oder Bonusaktionen magst - war nur eine Idee von mir, mag ich aber im übrigens auch nicht - dann verwöhn deine Kunden doch einfach beim ersten Termin mit einem Handpeeling oder einer schönen Handmassage nach der Behandlung, als Dankeschön fürs Wiederkommen.