Nagelstudio Material von der Steuer absetzen?

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Nagelstudio, Behörden & Richtlinien

" Import, 19.03.2015 13:29.
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Toffi-Fee am 11.03.2015, 16:06:

Hey ihr Süßen,

ich hoffe ja, dass sich die ein oder andere Dame "vom Fach" (oder wenigstens mit Ahnung ) hier tummelt.

Und zwar wollte ich mal wissen, ob das Material, was man an einer Übungshand, Mustertips etc verbraucht, separat in der EÜR auflisten muss. Ich habe das bisher leider nie gemacht. Nun sitze ich an der Steuererklärung für 2014 und komme gerade ganz heiß ins Zweifeln.

Ich habe recht viel Material verbraucht und klar, wesentlich mehr ausgegeben als eingenommen. Auch habe ich einige Modellagen wie z. B. Nagelbeißer gratis gemacht für Übungszwecke (jetzt natürlich nicht mehr). Das war kurz vor der Gewerbeanmeldung, aber ich wollte diese Bestellung wegen der Anschaffung der Geräte (war ja schon für Gewerbe geplant) mit in die EÜR nehmen.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich einige Fehlkäufe getätigt habe. Muss ich die auszeichnen, z. B. auf der Rechnung draufschreiben "Gel nur für Übungshand brauchbar" oder "weggeworfen" oder so? Ist ja schön, dass man alles als Verlust absetzen kann, aber schade um das Geld, dass ja reell ausgegeben wurde. Zum Beispiel habe ich eine ganze Packung Feilen (10 Stück) weggeschmissen, weil die für NICHTS zu gebrauchen waren. Nicht mal zum üben.

Nun habe ich Angst, dass das Finanzamt auf die Idee kommen könnte, mir fiktives Einkommen anzurechnen. Sprich: Sie haben so-und-so viel Gel verbraucht, damit hätten Sie X Modellagen machen können oder so. Wie kann ich das möglichst korrekt handhaben? Soll ich aufschreiben, wenn ich Mustertips mache oder Techniken übe?

Freue mich über Antworten und vielleicht beschäftigt das auch noch andere, frischgebackene Kleinunternehmer.

Liebe Grüße,
Toffi-Fee

19.03.2015 13:29 • #1


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Ginger am 11.03.2015, 18:29:

ich kann dir nur das sagen, was ich weiß.
übernehme keine garantie

meine steuerberaterin hat gesagt, ich solle eine "verderb / schwund" liste führen, eben für dinge, die ich nicht benutzt habe, weggeworfen, weil sie verdorben waren, oder verschwunden (verschüttet usw.). ehrlich gesagt habe ich da noch nie etwas eingetragen. was auch? hatte bis jetzt noch nicht den fall, weil ich immer alles benutzt habe. bzw. wenn ich jetzt einen farbgelrest wegwerfe, wo ich das gel vor ein paar jahren gekauft habe... wen interessiert das? hätte ja auch sein können, dass ich das komplette gel verbraucht habe. man kann ja keine 100 % genauen mengen angeben, es ist ja schon ein unterschied, ob es lange oder kurze nägel sind... mal so als beispiel. so würde ich es mit deinen weggeworfenen Feilen auch sehen. hätte ja sein können, dass du sie zum üben genommen hast.

ansonsten kannst du ja alle käufe bis zu einem gewissen zeitpunkt vor deiner gewerbenameldung auch noch geltend machen. bin mir nicht sicher, wie weit zurück, da müsstest du nochmal schauen. oder vielleicht weiß es jemand hier.

ich wüsste nicht, dass man material zum üben an tips oder hand extra aufführen muss. hat mir keiner gesagt, deshalb habe ich es nicht gemacht, bzw. mache es auch jetzt nicht. gut, jetzt übe ich nicht mehr wirklich, aber mache regelmäßig mustertips. aber das sind ja so geringe mengen, das ist denke ich vernachlässigbar.
du könntest ja einen pauschalbetrag angeben, so für den anfang. das üben wird ja wohl immer weniger werden.

mir wurde nur gesagt, dass ich das material, was ich für meine eigenen hände benutze, separat aufführen muss. klaro. und ich habe eine liste für privatentnahmen, wenn ich z.b. eine handcreme zum verschenken entnehme... oder so. und wenn ich was extra bestelle für mich / zum verschenken usw., vermerke ich das auf der rechnung (privatbedarf). wie die steuerberaterin das dann bucht - keine ahnung

was ich auch anfangs gemacht habe: alles notiert. anfangs habe ich die modelle kostenlos behandelt. darüber habe ich aber trotzdem eine liste geführt. also z.b. 03.02.2013, frau müller, modell. später habe ich dann quittungen geschrieben für meine unterlagen, als ich einen kleinen modellpreis genommen habe. aber gut, das war ja alles nur in der übungsphase und teils noch vor der gewerbeanmeldung.

ich kann mir nicht vorstellen, dass du da probleme bekommst!
die haben wichtigeres zu tun und ich denke, jeder kann nachvollziehen, dass es anfangs etwas anders ist und noch nicht ganz in den richtigen bahnen. natürlich kauft man auch mehr, als später, weil man sich erstmal eindecken / testen muss..... du solltest ja eh alle rechnungen aufheben. dann vermerke das doch am besten auf den rechnungen, wenn du etwas weggeworfen hast. so hast du einen (kleinen) nachweis. und solange du nicht alle 3 wochen 100 Feilen kaufst, die dann für angegebene 15 Kunden verbraucht werden, kommt da bestimmt keiner auf doofe gedanken

19.03.2015 13:29 • #2



Hallo Import,

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x 3#3


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Toffi-Fee am 11.03.2015, 19:20:

Liebe Ginger,

das klingt alles sehr logisch und nachvollziehbar, was du geschrieben hast. Damit hast du mir schon mal sehr weitergeholfen.

Obwohl ich ja über einige Rechtskenntnisse verfüge, bin ich eben in diesen Steuersachen in manchen Punkten unsicher und einmal mehr zeigt sich, dass man sich da ab einem gewissen Punkt professionelle Hilfe suchen sollte.

Zumindest mal werde ich versuchen, so einen "Grundkurs Steuerrecht" oder so an der VHS zu machen. Die sind meist nicht so teuer und kann man ja wieder absetzen. Das wollte ich schnell noch als Anregung für andere Forumsmitglieder loswerden.

Ja, der Gedanke ans Finanzamt, Steuererklärungen usw. war für mich bisher immer mit einem mulmigen Gefühl verbunden. Keine Ahnung wieso, bin ein grundehrlicher Mensch.

Ich werde es so machen, dass ich das auf den Rechnungen vermerke und diese Verlustliste wäre ja bei mir nicht so umfangreich, so dass ich das zumindest für den Anfang machen werde.

Gerade zu Beginn, wo man sich hoffnungsvoll Gele bestellt, von denen alle schwärmen - und dann feststellt, dass man die am Kunden gar nicht gut verarbeiten kann. Man könnte diese Liste endlos weiterführen und viele hier kennen ja das Problem.

Also noch mal fettes "Danke" für deine Antwort.

LG

19.03.2015 13:29 • #3


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Ginger am 11.03.2015, 20:03:

also ich bin auch mehr als dankbar, dass ich meine steuerberaterin habe!
da gebe ich auch gern geld für aus.
ich sehe das nämlich wie du: bin auch absolut ehrlich und habe da immer ein komisches gefühl und sorge, aus unwissenheit was falsch zu machen!

aber wie gesagt, ich denke, dass du dir da wirklich wegen ein paar gramm gel oder 5 Feilen keine gedanken machen musst. die mengen sollten natürlich ungefähr passen, das ist klar. aber wenn dir z.b. mal beim anziehen ein handschuh zerreist, oder dir die feile beim entgraten zerbricht - sowas würd ich nicht aufschreiben, das ist ja alles vernachlässigbar. du notierst ja auch nicht, wieviel gramm gel du bei einer kundin verwendest. wenn dein topf nur für 5 Kunden reicht, dann fällt es auf, aber ansonsten

19.03.2015 13:29 • #4


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Toffi-Fee am 12.03.2015, 00:37:

Das stimmt wohl. Bei mir ist ersetzt das Gewerbe ja "nur" einen Mini-Job, aber sollte das irgendwann mal andere Dimensionen annehmen, werde ich mir auch einen Profi holen. Ganz klar! Bisher komme ich mit der EÜR noch zurecht. Habe allerdings Buchhaltung schon immer gehasst. Gehört halt nicht zu den kreativen Seiten unseres Jobs.

Wenn ich mich so in meinem Ort umschaue, bemerke ich dass es oft die ehrlichen Menschen sind, die sich wegen allen möglichen Sachen einen Kopf machen. Die, die "nebenher" kleine Schwarzgeschäfte machen, sind sowas von abgebrüht, die machen sich gar nicht so viel Gedanken. Aber mit dem Finanzamt möchte man es sich ja nicht gerade verderben.

Gute Nacht zusammen!

19.03.2015 13:29 • #5