So...da will ich mal, könnte etwas länger werden.
Ich arbeite in einem Pflegeheim. Aktuell haben wir keine Kosmetikerin, die ins Haus kommt. Aber das soll noch werden. Angeboten hat sich noch keine. Von Gesetz wegen solltest du einen Gewerbeschein haben, denn du willst ja damit verdienen (auch wenn es nicht viel ist) und du brauchst ja auch eine Versicherung. Ohne würden die dich auch gar nicht an die Bewohner lassen.
Einen Kooperationsvertrag braucht man nicht zwingend, er wird aber gern zwischen Pflegeeinrichtungen und externen Dienstleistern geschlossen. Haben wir mit einer Physio, Ergo, Podo, Fußpflege, Ärzten usw.
Prinzipiell sind die Bewohner freie Menschen, die sich ihre Dienstleister selber aussuchen dürfen. Sind aber meist auch dankbar, wenn ein Heim sagt...wir kooperieren mit jemandem, sollen wir den Kontakt herstellen. Häufig läuft das auch über die Angehörigen oder Betreuer, da manche Bewohner z.b. auch ihre finanziellen Mittel nicht mehr richtig einschätzen können oder diese nicht mehr selbst verwalten. Daher ist der Kontakt zur Heimleitung und auch zu Angehörigen und evt. Betreuern wichtig.
Wenn du das gerne machen möchtest, dann such den Kontakt zuerst zur Heim- und Pflegedienstleitung und berede die Möglichkeiten. Denn die haben auch das Hausrecht. Es wird meist nicht so gern gesehen, wenn da jemand einfach mal loslegt.
Wenn alles geklärt ist und du alles an Material hast um hygienisch und fachlich zu arbeiten, dann kannst du loslegen. Und keiner wird dann was dagegen haben, wenn du in den Wohnbereichen Flyer auslegst.
Zum Umgang mit den Bewohnern und deren Erkrankungen:
Die meisten sind multimorbide, viele haben Diabetes mellitus 2, schlucken Blutverdünner, haben Pergamenthaut usw.
Ob du dir das ob des höheren Verletzungsrisikos zutraust, musst du in Hinblick auf deine eigenen Fähigkeiten selber einschätzen. Klar, darfst du auch jemanden mit DM2 behandeln, musst aber wissen, dass die häufig unter Wundheilungs-, Sensibilitäts- und Durchblutungsstörungen leiden. Und du musst deine Grenzen kennen. Als normale Fußpflegerin darfst du (glaube ich, korrigiert mich wenn ich falsch liege) keine Füße behandeln, die bereits Wunden oder Nekrotisierungen aufweisen. Eben nur kosmetisch, aber nicht medizinisch. Die Hände sind da ja meist nicht so stark betroffen.
Du musst eben mit erhöhter Vorsicht arbeiten. Und wenn es doch mal zu einer Verletzung kommt, und sei es nur ein Hämatom, dann musst du den Schwestern Bescheid geben. Denn alle Verletzungen müssen die wiederum dokumentieren.
Ich habe selber schon mal ne kleine Maniküre bei einer Bewohnerin gemacht, die so gerne zu ihrem Geburtstag schöne Nägel haben wollte...die hat den Lack mit Stolz bestimmt zwei Wochen getragen und war Mega glücklich.
Mit so einem Angebot macht man sicher vielen eine große Freude, denn viel haben sie ja nicht mehr im Leben. Wir haben sogar welche die Nachfragen wegen Augenbrauen zupfen und färben. Und generell kosmetische Behandlungen gibt es im Heim eher selten. Zumindest da wo ich wohne.
Wichtig ist halt ein professionelles Auftreten. In einem guten Heim wird darauf geachtet. Hygiene und Achtsamkeit sind das oberste Gebot. Du müsstest sicher auch ein wenig investieren.
Aber wenn du das wirklich willst, dann kannst du vielen alten Damen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Viel Glück
Sorry...kurz kann ich nicht