Kennt ihr das? Bloss nicht explodieren?

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Small Talk, Plauderecke & Offtopic

" Nalla, 25.08.2010 16:59.
Nalla

Nalla

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Hallo zusammen,

kennt ihr das, dieses zwanghafte unterdrücken eines Ausbruchs an Flüchen und Beschimpfungen und Meinungssagen der übelsten Sorte, wenn euch so ein Vollhorst mal wieder auf die Palme bringt?

Ich muss ja sagen, das ich eigentlich ein sehr ruhiger Typ bin. Mich bringt man eigentlich nicht sehr schnell aus der Ruhe. Aber wenn es einer schafft, dann der Herr Kollege! 20 Jahre älter als ich, erzählt immer was für ein Supertalent er ist (hat ne eigene Abteilung geleitet, jetzt wissen wir warum der Laden pleite gemacht hat) und das er ja schon alles getan gemacht und erlebt hat. Von Arbeiten hält der aber gar nix. Drück sich den ganzen Tag rum, führt Privatgespräche, surft im Internet (okay machen wir alle, aber nur wenn gerade nix zu tun ist) und isst. Den ganzen lieben langen Tag. Die Chefin juckt es nicht, da die Arbeit ja eh gemacht wird (von uns anderen). Bleibt sie liegen, gibt es nen Anschiss, warum die Arbeit nicht gemacht wurde, auf das rumstottern, das er es ja bei sooooo viel arbeit nicht geschafft hat, bekommen wir anderen einen drauf. Wie unkollegial das wäre und wir sind doch ein Team, bla blubb.

Man erklärt ihm einmal was, man erklärt es ihm 100 Mal. Egal! Entweder er will es nicht kapieren, oder er ist tatsächlich zu doof! Sagt man dann: "Mensch Kollege, dann schreib dir doch endlich mal auf, wie die Frankiermaschine funktioniert, wenn du es dir so nicht merken kannst. Ich habe keine Zeit dir das jeden Tag erneut zu erklären, da kann ich es auch gleich selber machen." Da wird man in das Büro der Chefin gerufen, man solle doch nicht so ungeduldig sein. Der Herr Kollege ist nicht mehr so jung (hallo? 42 ist doch kein Alter!)und braucht eben 2 Erklärungen mehr. 2 Erklärungen mehr, soll auch nicht das Thema sein, aber wenn man 3 Jahre (so lange arbeitet die Pappnase nun bei uns) jeden verdammten Tag die Frankiermaschine erklärt und ihm jeden Abend erklärt, das nur die Post mit Firmenstempel frankiert werden darf und die ohne wieder an den Absender müssen (Rundmail durchs Büros, es könnte ja was privates sein) kann man doch mal ein wenig ungeduldig werden.

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir den nie genommen. Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so arbeitsfaul und schwer von Begriff ist wie der. Der regt mich teilweise so auf (auch durch seine Dreistigkeit) das ich nervöse Zuckungen bekomme. Da hat der doch letzte Woche meiner Chefin erzählt, das ich nix dagegen hätte, wenn er diesen Montag Urlaub macht, ich würde seine Arbeit übernehmen. Ich mache zur Zeit durch Urlaub und Krankheit bereits für 2 Leute Vertretung und müsste eigentlich auf Freizeit und Schlaf verzichten um das auch nur annähernd zu bewältigen... Auf jeden Fall bin ich am Montag zur Chefin um zu melden, das der Kollege noch nicht aufgetaucht ist, sprich bereits eine halbe Stunde zu spät ist. "Wieso? der Herr Kollege hat doch heute Urlaub. Sie wollten doch seine Vertretung übernehmen....." Ich wollte eigentlich anrufen und dem Kerl sagen, das er seinen Hintern auf Arbeit zu bewegen hat und das ich ja sowas von sauer bin! "Na jetzt lassen Sie halt mal gut sein. Das war bestimmt nur ein Missverständnis." Was gibt es da misszuverstehen?

So läuft das bei uns ständig (seit 3 Jahren).

Hat noch jemand so einen "netten Kollegen"?

LG Nalla

25.08.2010 16:59 • #1


Tina78

Tina78

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Hi,
einen! Ich habe grob durch gezählt 5 davon.
Einer ist so dreist, der erzählt rum, das ich ja den ganzen Tag nichts mache und er der einzigste ist, der arbeitet. Das erzählt er aber zum Glück auch über andere Kollegen.
mit den unterdrückten wutusbrüchen kenn ich zu gut. Konnte sie in 10 Jahren auch das ein oder andere mal nicht unterdrücken.
Fazit von doesen "lieben" Kollegen, ich beiß die Zähne zusammen, man darf ja nichts sprechen.
Das ende vom lied, ich knirsche Nachts so sehr mit den Zähnen, das ich verspannungnen im Nacken bekam und dadurch Migräne.
Und auf Chefs braucht man da echt nicht zählen, die anderen können besser schleimen!

25.08.2010 17:59 • #2



Hallo Nalla,

Kennt ihr das? Bloss nicht explodieren?

x 3#3


Mary Poppins

Mary Poppins

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Hallo zusammen,

Habs per Zufall gelesen und möchte mich auch noch dazu äussern.
Also, ich bin zwar auch schon 39 Jahre, verh. 2 Kinder und arbeite in
einer Apo teilzeit.
Ich kann dir nur Raten sucht ein Gespräch, ich meine nicht nur du und
dieser Typ, sondern geht mit eurem Anliegen zu eurem Chef und
verlangt eine Teamsitzung ! Es sollen sich alle im Team inkl. Chef vor der Sitzung Gedanken mache und auf ein Blatt Papier aufschreiben was sie stört und sie gerne ändern möchten und vergesst nicht auch mal eine Person zu loben, wenn ihr findet er macht seine Arbeit toll !
Bei uns in der Apo , machen wir regelmässig solche Sitzungen und ich kann
nur sagen wir nehmens dem Andern nicht übel wenn mal eine Kritik angebracht wird, sogar ich, man meint man sei perfekt mache keine Fehler !
Ich arbeite jetzt schon 20 Jahre in der gleichen Apo :P !
Es bringts nichts wenn man alles in sich hineinfrisst, wie bei Tina der Fall ist und dann plötzlich Migräne bekommt !

Also habt Mut und schaut nach vorne und spricht miteinander !

Liebe Grüsse Mary Poppins

PS: Ich bin selber schon in ein Burnout geschlittert, war ganz ganz tief unten :oops: das wünsche ich wirklich keinem , ich habe gekämpft es war Hart und ich habs geschafft !

I

25.08.2010 20:05 • #3


stephanie1983

stephanie1983

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hey nalla!
wenn ichs nich besser wüsste, dann würde ich denken deinen bericht hat mein mann verfasst... der arbeitet auf dem gericht und beschwert sich auch täglich über solche sachen...
:-)

25.08.2010 21:40 • #4


Tina78

Tina78

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@Mary poppins
bin da voll auf deiner seite.
Und nun mein dickes ABER.
Ich arbeite in einer Firma mit drei Standorten und zusammen 500 Mitarbeitern. In meiner Abteilung sind wir zu14 Leute, davon 11 Männer, davon unser Chef der ca alle 3/4 Jahr wechselt, 1 Mann im Innendienst und 7 Verkäufer (das non plus ultra von mann) und 2 Techniker( von denen der eine besagte Schwätzer ist).
Glaub mir, wir haben schon so viele besprechungen gehabt. Alle zusammen,unter 6 Augen, eben alles. Mit dem Wissen, das der Chef höchstwahrscheinlich weg ist, bevor er was ändern kann, bringt keine Besprechung was. Dazu kommt, das die Herren vor dem Chef immer schön nicken und ja sagen und sobald man aus der Tür ist das selbe von vorne los geht. Die sind eben einfach die besten. Kannste machen was du willst.
habe inzwischen gelernt damit um zu gehen und höre viel weg.

26.08.2010 00:45 • #5


San_dra13

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Hallo Zusammen,

Ich kann von einer solchen Situation ein Liedchen singen. Mein Chef und ich konnten uns bis vor einem Jahr nicht wirklich leiden. Auf mir hat so ein psychischer Druck gehangen (ich habe mich damals nicht nur nicht mit meinem Chef verstanden, sondern musste nebenbei auch noch mein Studium und die ganzen Klausuren bewältigen), dass ich sogar einen richtig krassen Neurodermitisschub bekommen habe- Krankschreibung, Cortison, Beruhigungstabletten, alles inclusive. Ich hatte allerdings auch nicht verstanden warum es so ist. Der Hohepunkt damals war eine Mitarbeiterbewertung, die für mich fast so miserabel ausgefallen wäre, dass man mir locker hätte damit kündigen können. Ich hatte Damals viel Glück gehabt, da ich auf einem Projekt mit einem sehr engagierten Projektleiter und Partner seitens unserer Firma zusammengearbeitet habe. Beide wussten auch das ich Probleme mit meinen Chef hatte und konnten es geneauso wenig wie ich nachvollziehen. Da der Partner zufällig auch noch sehr engagiert in Sachen Personal ist und dafür einen hohen Verantwortungsbereich dort hatte, hatte er natürlich auch diese Mitarbeiterbewertung (die für andere eigentlich nicht einshbar ist) gelesen. Ich hatte es anfangs gar nicht richtig mitbekommen, aber die Leute vom Projekt haben sich so für mich ins Zeug gelegt, dass sie sich mit meinem Chef richtig angelegt haben, bis er eine neue Mitarbeiterbewertung ausgestellt hat, die zumindest etwas besser war und nicht nicht mehr Grund für eine mögliche Kündigung sein konnte. Nachdem ich die Firma wechseln und eigentlich schon mein Studium schmeißen wollte (ich mache ein duales Studium und benötige somit drei Jahrelang ein Unternehmen als Arbeitgeber) habe ich für mich beschlossen, dass es so nicht weiter gehen kann. Da mein Chef zu dem Zeitpunkt die Angewohnheit hatte mir auf wichtige Fragen entweder gar nicht mehr zu antworten oder eine Antwort durch seine Assistin ausrichten zu lassen, habe ich mich nicht entmutigen lassen, ihm weiterhin Fragen zu stellen und auch dass ein oder andere Mal Interesse zu zeigen. Mag sein das manche es als schleimen abtun, wenn man nach dem Befinden von Frau und Kind fragt, oder sich gegenseitig Glückwunsche ausspricht, wenn jemand etwas erreicht hat- aber dennoch kann es kleine Wunder bewirken. Mittlerweile setzt sich mein Chef mit mir zusammen um mir Urlaubsfotos zu zeigen... So kann sich halt auch ein Problem drehen.


Nachdem sich das Verhältnis zwischen uns gebessert hat, hatte ich wieder einmal eine Mitarbeiterbewertung erhalten und dazu ein Gespräch- Ihr glaubt nicht wie gut das mit einem mal war. Hat meine Bewertung vorher ein 5 entsprochen, so war es bei dieser Bewertung eine 2-2,5. Bei dem Gespräch hat sich dann herausgestellt, dass man regelrecht an sich vorbei geredet hat und das daurch viel Konflikte zustande kamen. Hinzu kam dass sich keine Fehler eingestehen wollte und man beidseitig andere Erwartungen an diese Ausbildung gestellt hatte. Während mein Chef der Meinung war ich könnte bereits nach einem viertel Jahr Studium eine Ausarbeitung über die "Entwicklung und Trends von Inhousbanking im Bezug auf IT-gestützte System" verfassen, war ich schon froh überhaupt ersteinmal herauszufinden was Inhousebanking so in etwa bedeutet....


Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ihr euch an der Arbeit nicht wohl fühlt, dann macht etwas dagegen. Entweder fangt ihr an engagierte auf eure Mitmenschen zuzugehen- auch wenn man öfters dabei zurückgewiesen wird-, d.h. ihr sprecht die auf der persönlichen Ebene mal an (aber bitte keine persönlichen Beleidigungen), übt KONSTRUKTIVE Kritik aus und springt vielleicht dass ein oder andere Mal über euren eigenen Schatten. Oder ihr schafft es als Abteilung oder Team Sitzungen oder Teamevents zu organisieren um euch als Abteilung besser kennen zu lernen und zu verstehen wie euer Gegenüber tickt. Oder Ihr wechselt die Firma, was eigentlich auch nur bedeutet, dass man vor Problemen wegläuft.

Wenn man ständig nur unglücklich, gestresst und unzufrieden ist kann das auch gesundheitliche Folgen haben- wie Mary Poppins es bereits gesagt hat: Ein Burnout ist eine Sache die man keinem wünschen mag. Hinzukommt, dass es jeden relativ schnell treffen kann. Und was man bei einem Burnout durchmacht ist jenseits von gut und böse- Zig Therapien, Tabletten ohne Ende, Angstzustände, je nach dem was man für Medikamente bekommt Wahrnehmungsstörungen, Medikamentensucht und eine geeignete Therapie dagegen, arbeitunfähig und das über einen sehr langen Zeitraum. Davon mal abgesehen: Verlust von Bekanntschaften und Freunden, weil sie mit einem Mal nicht mehr damit klar kommen und es nicht verstehen, dass sich durch die Medikamente dein Wesen und deine Persönlichkeit (kurzfristig) ändern können... Das war aber auch noch nicht alles: Übelkeit, Schwäche, Schläfrigkeit und noch vieles mehr....

So ein Burnout kommt schneller, wie man denkt. Und mit den Menschen an der Arbeit verbringt man leider Gottes die meiste Zeit- mehr als mit dem Partner und den Freunden. Man sollte zumindest nicht aufgeben auch an der Arbeit glücklich oder zumindest zufriedener und gelassener zu werden.

26.08.2010 10:30 • #6


zabaione

zabaione

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Jaaaa...kommt mir alles sehr bekannt vor...irgendwann kam die Gürtelrose und mehr...heute lebe ich auf Lanzarote und habe endlich meine Ruhe! Es ist ja auch egal, WO man arbeitet-diese "Art" von Menschen gibt es leider überall-nur mit anderen Klamotten... :)

Merkwürdigerweise kommen diese "Holzfäller" so gut wie immer damit durch...

LG

26.08.2010 11:38 • #7


Sabsi

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Solche Maulhelden gibts doch überall.

Als ich den ersten Beitrag gelesen habe, dachte ich mir...den Herrn kennst Du doch.... nur die Altersangabe stimmte nicht überein.


In diesem Fall bist Du vielleicht diejenige die die zur Rechten Zeit nicht NEIN sagen kann und deshalb ausgenutzt wirst.

Der genannte Mitarbeiter ist vielleicht gar nicht so dumm wie er tut, denn wie Du selber bemerkt hast, dann kannst Du es gleich selber machen.... da möchte ich gar nicht erst wissen wie oft Du das schon gemacht hast.

Urlaubsvertretungen gleichzeitig kann man nur machen, wenn man selber nicht ausgelastet ist und das scheint der Fall zu sein, Du bist in diesem Fall die Dumme die sich ausnützen lässt.

27.08.2010 02:01 • #8


Nalla

Nalla


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Hi,

Klar bin ich die Dumme. Ist mir vollauf bewusst. Aber was soll ich denn machen? Ich hab ihn schon zig mal zur Rede gestellt, war zig mal bei der Chefin .. Da kommt ja zur Antwort das ich mit ihm Geduld haben muss. Ich koennte nicht davon ausgehen das jeder eine so schnelle Auffassungsgabe hat wie ich.

Ich kann mich auch schlecht weigern bei einer Anordnung von meiner Chefin, das ist schlieslich ein Kuendigungsgrund. Wenn ich es nicht besser wuessre wuerde ich sagen, die haben was miteinander.

27.08.2010 07:13 • #9


San_dra13

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Eine Anordnung von der Chefin nicht zu befolgen ist kein Kündigungsgrund- wenn du bereits ausgelastet bist, dann kann man dir nicht noch mehr aufhalsen, wenn es hart auf hart kommt, würde dir das gleiche auch ein Arbeitsgericht erzählen. Immerhin machst du ja deine Arbeit- sogar noch darüber hinaus.

27.08.2010 09:08 • #10


Nalla

Nalla


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Arbeitsverweigerung ist ein Kündigungsgrund. Beweis erstmal was anderes. Ich arbeite in einer sehr großen Anwaltskanzlei. Recht haben heißt noch lange nicht Recht bekommen. Und was nützt es, wenn ich vor Gericht was einklage und dann weiterhin hier sitzen darf? Dann findet man jedes Haar in der Suppe.

27.08.2010 09:22 • #11


Sabsi

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machs doch ganz anders:

wenn es das einzige ist was Dich an ihm stört, das er so begriffsstutzig ist und Du es im x-mal erklären musst, dann schreib doch eine ausführliche Bedienanleitung wie man die Frankiermaschine benützt. Schreibs aber so, dass es auch ein Kleinkind verstehen würde. Möglichst auch noch mit Zeichnung damit er die Hebel oder Schalter nicht verwechseln kann.
Und wenn mal ein privater Brief durchwitscht ist das sicherlich auch kein Beinbruch, wenn man bedenkt das man von einigen Firmen 2 Briefe am gleichen Tag bekommt nur aus verschiedenen Abteilungen.

27.08.2010 22:42 • #12


Mary Poppins

Mary Poppins

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Hihi.....also die Idee mit der Bedienungsanleitung und Zeichnung finde
ich supi.......würde dann gerne ihre Gesichter sehen....... :lol:

27.08.2010 23:14 • #13


Sabsi

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Auf die Idee mit dem Bedienungsanleitung schreiben bin ich gekommen, weil sich heute unsere Praktikantin bei unserer Kaffeemaschine (Dolce Gusto) so "dusslig" angestellt hat das hinterher ein See auf dem Boden war.

28.08.2010 01:16 • #14



Hallo Nalla,

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