Ich hab das relativ am Anfang meiner Selbstständigkeit gehabt (nach ca. 2 Jahren). Ich hatte wahnsinnige innere Unruhe, konnte mich keine 10 Minuten auf Sofa setzen, weil ich immer Angst hatte etwas nicht erledigt zu bekommen. Hinzu kam noch mein innerlicher Druck es allen Kunden recht machen zu wollen. Abends lag ich im Bett und grübelte über was wann wie und was wäre wenn. Wenn mein Mann mit mir in die Sauna fahren wollte um zu relaxen, hab ich die Krise bekommen und mich gefühlt wie ein Tiger im Käfig. Es war für mich ein verschwendeter Tag.
Irgendwann kamen dann Panikattacken mit Herzrasen dazu. Ich bin dann zum Arzt, hab mich auf den Kopf stellen lassen...ohne organisches Ergebnis. Mein Arzt sagte mir dann:" Sie sind ein vegetatives Würstchen". (war von ihm aber nicht böse gemeint)
Da ich bereits 3 Jahre vorher ein Burnout hatte, wusste ich, dass ich was ändern musste. Ich hab alles abgeschafft, was sich für mich nicht gut anfühlte. Es gab klare Arbeitszeiten, ohne ständige Ausnahmen, ich hab mir Regeln für mein Arbeitsleben aufgestellt und so hart es klingt...entweder die Kunden haben es akzeptiert oder hatten die Wahl zu gehen. Ich hab mir Freizeit genommen und mir bewusst von meiner To-Do-Liste immer nur den nächsten Punkt vorgenommen. Wenn mich mal wieder ein Gedanke quälte, hab ich mich bewusst gefragt, ob er so wichtig ist, sich jetzt damit auseinander zu setzen zu müssen, oder ob es reicht, sich später damit zu befassen.
Damit ging es mir schnell wieder besser und ich mach es bis heute, 14 Jahre später, immer noch so.
Ich weiß ja jetzt nicht, was für Gedanken dich nicht schlafen lassen, deshalb kann ich dir auch nur von mir erzählen und wie ich es gemacht habe.
Der wichtigste Punkt bei mir aber war dass zu machen, was sich für mich gut anfühlt, egal was andere darüber denken und sagen. Der Rest kam dann fast von alleine und damit auch die positiven Gedanken, die mich zur Ruhe kommen ließen.
25.05.2020 07:55 •
x 2 #4