Es geht m. E. nicht darum, ob und wo Modellagen erlaubt sind, das sagen heutzutage die Arbeitgeber an, sondern darum, wie die Kundin das sieht.
Sind ihr die Nägel wichtiger oder braucht sie das Geld?
Besteht sie auf ihr Recht auf persönliche Entwicklung oder ist ihr der Job wichtiger?
Das kann nur die Kundin selber entscheiden - als Designerin bin ich da aussen vor. Oder wann hat euch zum letzten Mal ne Verkäuferin den Kauf von ner Jeans verweigert oder eure Friseurin die Haare drangelassen, die ihr eigentlich schneiden lassen wolltet?
Wenn Montag vor mir eine Kundin sitzt, die volljährig ist, trotz Verbot Modellage will und dafür bezahlt, erklär ich die Konsequenzen und die Belastung vom Naturnagel und wenn sie immer noch will, kriegt sie die. Punkt.
Wenn Montag ein Modell vor mir sitzt, die lediglich Unkosten bezahlt, auch volljährig ist, weise ich auch auf obiges hin, aber modellier trotzdem, wenn sie drauf besteht, weil ich ja nicht anderer Leute Gesinnungwechsel üben will, sondern das Modellieren. Punkt.
Kommt aber jemand, der für lau Nägel kriegt (warum auch immer, ob nun kein Gewerbe angemeldet oder "Freundschaftsdienst" o.ä.) gibts keine neuen Nägel.
Weil ich dann nämlich mein Material und meine Zeit u.U. in den Sand setzen würde.
Es sei denn, ich weiss dass ich Übung im Abfeilen brauche....
Ich finde es toll, wenn man sich Gedanken über die Kunden und auch ihre Lebenssituation macht, keine Frage. Aber ich bin Dienstleisterin und warum sich jemand meinen Dienst leistet und ob er damit evtl. sein Leben beeinträchtigt, das ist nicht meine Aufgabe.
Die Gesundheit der Nägel meiner Kunden sind meine Domäne, nicht aber seine Lebensumstände.
LG Jane
15.01.2012 01:48 •
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