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Ein Denkanstoß an die wichtigsten Dinge im Leben

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Small Talk, Plauderecke & Offtopic

" ramwale, 15.08.2014 16:46.

ramwale

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Huhu.....

Ich muss mal was los werden......

Ich habe jetzt eine art Praktikum im Krankenhaus. Ich bin als reinigungskraft unterwegs. Ich habe in den letzten tagen sachen gesehen die mich sehr berührt haben.

Beim zimmer putzen liegen natürlich die ganzen Patienten in ihren Betten. Überwiegend sind es alte Menschen die ihr typisches leiden durchs alter erleben. Verletzte durch stürze, sehr alte mit demenz. Die meisten trugen windeln und haben sich wie Säuglinge verhalten. Ich finde das so tragisch wenn man bedenkt das sie doch mal ihren normalen jungen tagesablauf hatten. Sie sind nicht mal in der lage die schwester zu rufen.

Wenn man dann mal in sich rein horcht, was für sorgen man auch hat, es gibt immer schlimmeres. Am ersten tag musste ich echt mit den tränen kämpfen da mir diese Menschen so leid tun. Wenn man dann ein paar tage später wieder kommt und sie weg sind.... naja...... dann bin ich noch mehr bedrückt. Schließlich weis man das die meisten in dem alter nicht mehr nach hause dürfen

Das leben ist echt brutal und mich grault es so alt zu werden. Selbst die ärzte die in der raucher ecke rum klucken wollen das nicht. Die haben bestimmt und garantiert viel schlimmeres gesehen als ich.

Ich hatte nie eine oma und hoffe bzw möchte einen Denkanstoß geben. Die die noch alte Familienangehörige haben, nachbarn oder wenn auch immer der einem am herzen liegt...... schätzt sie und geniest die zeit die bleibt. Man weis nie wann es zu spät ist. Bei mir war es schon zu spät als ich geboren wurde. Da waren oma und opa schon verstorben.

So... das musste ich los werden. Sollte kein roman werden aber es hatte mich total berührt.

Auch ein dickes Dankeschön an euch, die immer da seid mit einem offenen Ohr (auge). :knuddel: :bussi:


lg, mona

15.08.2014 16:46 • #1


Nailart1988

Nailart1988

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Hi Mona,

ich kann das sehr gut nachempfinden!
Ich kümmere mich seit einiger Zeit um meine Uroma (83 Jahre, hat seit Juni einen Herzschrittmacher und ist geistig total fit) und meine Oma (63 Jahre, sitzt seit 9/13 im Rollstuhl, hatte letztes Jahr einen Kleinhirninfarkt)!

Gerade bei meiner Uroma ist das ganz schlimm. Sie will und kann aber teilweise nicht mehr und sie weiß das! Sie kann zwar das meiste noch allein, aber eben nicht alles!

Der Zerfall ist unaufhaltsam und das ist das schlimme! Wenn ich über deren Alter nachdenke desto bewusster wird mir, dass das Leben nur ein Augenblick in dieser Welt ist.

Meine Oma war bis zum letzten Tag voll arbeiten, war nie arbeitslos und wird dann nachts, quasi in letzter Sekunde, gefunden und das auch nur, weil sie noch nicht im Bett lag. Sie musste bis jetzt alles neu lernen...atmen, essen, sprechen und so weiter!

Melanie Thornton sagte kurz vor ihrem Tod: „Wir wissen alle nicht, ob wir morgen noch erleben. Also sollten wir unseren Traum jetzt leben.“ (Quelle: Wikipedia)

15.08.2014 17:11 • x 1 #2



Hallo ramwale,

Ein Denkanstoß an die wichtigsten Dinge im Leben

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R3mingt0n

R3mingt0n

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Huhu Mona :knuddel:

ich kann das super nachvollziehen! Mein Opa wurde im Januar dieses Jahr ins Krankenhaus geliefert, weil er mein Holz abmachen sich ein Dorn eingefangen hat. Es kam soweit das es sich entzündet hat und die ganze Hand voller eiter war. Es wäre fast vorbei gewesen, hätte ich ihn nicht an den Autositz gefässelt und ins Krankenhaus gefahren. Als wir dort ankamen hat auch direkt ein Arzt drauf geschaut und meinte es wurde allerhöchste Zeit, das wäre fast eine Blutvergiftung gewesen. Er wurde auch sofort operiert und das ganze dann 11 mal mit vollnakose. Die ganze Familie hatte super angst um ihm. Unser Krankenhaus hat auch nicht den besten ruf.. leider! Aber es ist alles gut gegangen :) Jetzt kann er die Finger nur noch bedingt bewegen.. sind noch sehr Steif! ( kleiner + Ring Finger werden wohl nie wieder funktionieren). Mein Opa ist jetzt vom Rechtshänder zum Linkshänder geworden, er sagt es macht ihm nichts aus.. aber ich weiß wie schlimm es für Ihn ist! Er ist noch sehr fit für seine 74 Jahre, hat ein riiiiiiiiesigen Garten, geht Holz hacken und macht einfach alles ums Haus. Fährt auch noch sehr gut Auto!

Seit dem das mit Ihm passiert ist, habe ich gemerkt wie wertvoll das Leben ist und wie sehr ich Oma + Opa brauche! Ich mein, es wäre fast zuende gewesen..


Und er lag 2-3 Monate im Krankenhaus, immer wechselnde Zimmernachbarn und ich hab halt auch viel von deren Geschichten mitbekommen. Das hat mich auch sehr berührt. Besonders aber ein Mann, mitte 40, zu dem Zeitpunkt schon sehr dünn.. fast schon zerbrechlich. Er hatte fast das selbe wie mein Opa, auch eine Entzündung im Bein. Ihn haben Sie auch sehr oft operiert, jedoch kam bei Ihm jede Hilfe zuspät und Sie mussten ihm das Bein abnehmen. Ich mein, er hat noch so viele Jahre vorsich! Und eines Tage kam ich mein Opa besuchen, und der Mann war gerade auf der Toilette. Als er raus kam hörte ich nur ein Knall und sah ihn auf das Waschbecken fallen mit dem Kopf und dann lag er da bewusstlos. Das war auch ein riesiger schock, danach wurde er auch auf eine andere Station verlegt weil er so dünn war.

Da hab ich einfach gemerkt wie viel Glück mein Opa hatte.. Ihm hätte das selbe passieren können. Ich bin so froh ihn zuhaben :knuddel: :tanzen: :herz:

15.08.2014 17:26 • x 1 #3


Brina1990

Brina1990

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ich kanns auch gut nachvollziehen. Arbeite selber im KH, zwar nur im Büro, bekomme trotzdem genug mit was im Krankenhaus abgeht und auch was den Patienten angeht. Aber ich arbeite dort seit 2008, ich nehme mir nur noch selten was zu Herzen, bin dadurch recht abgebrüht geworden muss ich zugeben. Zum Anfang hät ich ständig heulen können, auch heute noch wenn ich Arztbriefe schreibe wenn ein Pat. versorben ist. Aber ich mag mein Arbeitsort und die Arbeit an sich auch, viele können nicht verstehen wie man da freiwillig reingehen kann. Man muss aber auch immer im Hinterkopf haben wie vielen Menschen geholfen wird. Trotzdem sind auch bei uns die Umstände im KH teilweise ganz und garnicht toll.. :cry:

15.08.2014 18:36 • x 1 #4


Lisa92

Lisa92

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Ich finde es wirklich ganz wunderbar, dass es noch Menschen gibt denen sowas derart nahe geht!
Vor einigen Monaten war ich mit dem Zug zur Uni unterwegs und dort ist mir das passiert, was ich in den Jahren gefürchtet hatte, jemand warf sich vor den Zug. Als die Notbremse gezogen wurde und ehe die erste Durchsage kam wusste ich schon was los war :(
Mir ging es richtig schlecht in den Stunden in denen ich im Zug fest saß. Zum einen, weil ich unentwegt an diesen armen Menschen denken musste, der keinen anderen Ausweg mehr wusste, zum anderen aber -und das war das schlimmere- die Menschen im Zug um mich herum. Alle unterhielten sich als sei nichts geschehen, und wenn sie darüber sprachen, dann mit verächtlichen Sprüchen über diese Person und dass nun sämtliche Pläne des Vormittags zunichte gemacht worden waren.
Ich war wirklich schockiert, nicht eine einzige Person in diesem überfüllten Zug hat Anteil genommen...

15.08.2014 18:57 • x 1 #5


Cessi

Cessi

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Über die Umstände braucht man nicht sprechen!
Bin selber Krankenschwester und liebe meinen Beruf, man darf das Menschliche dabei nie außer acht lassen, die Patienten aber nicht in dein Herz schließen weil dann nimmst du deine Arbeit mit Nachhause!

Wenn ein Patient verstirbt ist es nicht immer traurig, für die Angehörigen ist es das aber was geht in den Patienten vor die nur noch im Bett liegen, nicht mehr sprechen, Essen oder Trinken können. Das ist kein Leben, es ist eine Erlösung!

Es gibt auch traurige Momente wo man denkt wieso? Ein Junges Mädchen, gerade mal 17 Jahre alt brauchte eine Spendeleber, du konntest Tag für Tag zusehen wie die kleine abgebaut hatte, keine Familie, keine Freunde, kam aus dem Kinderheim!

Oder die kleine süsse BilderBuchOmi die man Tage oder sogar Monatelang jeden morgen Pflegt, du ihr ganzes leben kennst und sie urplötzlich verstirbt.

Denkt jetzt nicht ich habe kein Herz aber man muss glaube ich auch für den Beruf geschaffen sein! Man lernt damit umzugehen und zu trennen!

Ich denke Mona wenn du ein paar Wochen dort arbeitest, wirst du das auch hinbekommen und viele noch lernen müssen das Leben zu schätzen und es zu geniessen!

So genug jetzt ;)

15.08.2014 19:03 • x 1 #6


ramwale


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Huhu...

danke für all eure antworten. Drücke erstmal die daumen für alle die es gebrauchen können. Remington... glück gehabt. Das mit deinem man ist tragisch. Tut mir sehr leid. Auch noch relativ jung.

Brina und cessi... wusste garnicht das ihr im Krankenhaus arbeitet. Ja man muss abschalten das glaube ich. Ich muss sagen mir war nie bewusst wie viel arbeit und aufwand dahinter steckt um ein kh am laufenzu halten.So vviele Menschen die ihr bestes geben ums den die es schwsr getroffen hat zu helfen. Mir wurde wirklich bewusst wie tragisch das leben sein kann und wie toll und großartig unsere ärzte und krankenschwestern....pfleger und alle die ihre hilfe anbieten, sind. Ganz großartig. Ist bestimmt nicht einfach.

Die heutige welt ist leider von ignoranz geprägt, Mitgefühl hab ich schon immer aber das es mich so knickt hätte ich nicht gedacht. Mein erster Gedanke war., die pflege im altenheim, ich habe so viel negatives gehört. Hoffe ihn gehts alle gut.

Leider ziehen die leute über springer nur her. Vor dem zug ist hier vor ein paar jahren ein teenie gelaufen. Hatte Kopfhörer drin und sas auf dem fahrrad. 16 wäre er ein paar tage später geworden.

Alles gute an alle die ihr leid durchmachen. :knuddel: :bussi:


lg, mona

16.08.2014 03:48 • #7


ramwale


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@nailart... mein größter respekt. Alles neu erlernen in dem alter erfordert wirklich grosen Kampfgeist. Aller Achtung. Die Patienten die ich gesehen haben haben bereits aufgegeben. Ich glaube das ist das was am meisten weh tut. Man muss nur hilflos zusehen.

Mein mann seine ohma hatte schwere demenz. Sie konnte garnichts mehr. Mein mann konnte sie zum schluss garnicht mehr angucken ohne fast zusammen zu brechen. Die ganzen Angehörigen müssen auch so viel leid ertragen.


lg, mona

16.08.2014 03:53 • #8


Viola123

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Liebe Mona,

das ist ein sehr guter Denkanstoß. Meine Großeltern leben noch. Mein Opa ist leider sehr dement. Er erkennt mich nicht mehr und das tut sehr weh.
Meine Großmutter ist hingegen noch fit. Aber sie merkt natürlich wie um "ihre bessere Hälfte" bestellt ist...
Naja, die gesamte Familie versucht das Beste daraus zu machen.

Und auch ich genieße jede Minute mit ihnen.

Liebe Grüße

03.09.2014 14:32 • #9



Hallo ramwale,

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