Zitat von Keksii:du darfst natürlich gerne ergänzen, wenn du den Vorgang verbessert hast
Vielen Dank Keksii!
Im Allgemeinen ist Deine Anleitung schon sehr perfekt. Ich hatte nur Probleme mit einem Lasersrucker. Da wickelte sich die Lackschicht um die Fixierwalze (Das ist die, die das Tonerpulver auf das Papier fixiert/festbrennt). Durch die Hitze (ca. 155 °C) hält der Klarlack nicht.
Bei einem Tintenstrahldrucker mag das gehen, solange der nicht mit einer zweiseitigen Druckeinrichtung ausgestattet ist. Dort wird dann der Farbdruck auf die Umlenkrolle verschmiert. Also dachte ich mir, muß das Bild auf eine Oberfläche fixiert werden, von der es sich wieder ablösen kann. Dazu hatte ich Versuche durchgeführt und bin auf, wie immer in solchen Fällen, Tesaband gestoßen. (Bei den Mythbusters wäre es wohl Panzerband!
)
Also, der Anfang ist wie bei Dir, Keksii.
Bilder vorbereiten im PC (immer gut in Word) und auf Größe bringen (Bild 1). Diesmal muß es so sein, wie breit das Tesaklebeband ist und an dieses angepaßt sein. Ich habe 10mm breites. Das reicht eigentlich aus für Fingernägel. Bei mir ist der Daumen 16 und der Zeigefinger 12 mm breit. Für Euch Frauen sicher noch etwas weniger. Es gibt aber auch breiteres Tesa, ist nur in den Schreibwarenabteilungen kaum verfügbar. Der erste Druck also direkt auf das Papier (Bild 2)
Die vorbereiteten Bilder werden jetzt vorsichtig mit Tesaband überglebt (Bild 3). Das kann direkt auf dem Papier geschehen. In dem ersten Versuch hatte ich das noch auf Overheadfolie versucht. Es funktioniert auch auf normalen 80 oder 100g Papier. Leichter sollte es aber nicht sein, weil das Tesa dann das dünne Papier rollt. Das kann man auch verhindern, in dem man auf die Rückseite auch Tesa klebt. Dadurch zieht es sich wieder gerade.
Zur besseren Handhabung kann man die Bildchen nach dem Druck auf das Tesa ausschneiden (Bild 4). Muß nicht sein, ist aber für die Handhabung etwas leichter.
Jetzt auf des Bild, auf dem Tesa, mit klarem Nagellack einen guten Tropfen geben. Nicht mit dem Pinsel darauf wischen oder streichen. Der Druck löst sich sonst! Es reicht den Lack "fliegend" darüber verteilen, so daß das ganze Bild eingedeckt ist (Bild 5). - Trocknen lassen. .... Ich habe so eine Lupenlampe. Man wird ja nicht jünger und die Augen .. na ja, und die hat eine 60 Watt Glühlampe. Ja das gibt es noch! Hierbei wird der Lack schon nach einer Stunde fest und löst sich von der Wärme langsam von dem Tesa ab. Ohne Wärme kann es gut und gerne 10 Stunden dauern.
Nach dem Trocknen kann das Bild von der Tesaoberfläche abgelöst werden. Entweder man sieht schon eine sich ablösende Stelle, oder man drück das Papier mit dem Tesa etwas nach hinten und erkennt die sich lösende Stelle. (Bild 6) Das ging bei mir immer sehr leicht. Mit der Pinzette darunter fahren und vorsichtig abziehen. (Bild 7) Jetzt können die meißt unförmigen Ränder beschnitten werden und man hat einen vollwertigen, individuellen Sticker!
Das Aufbringen ist dann relativ einfach. Entweder direkt ins Gel einbringen und mit UV-Licht härten, oder - auch für Naturnägel geeignet - Klarlach aufbringen (Bild
, nicht zu viel(!), und den Sticker darauf vorsichtig fixieren (Bild 9). Durch die Wölbung des Nagels (C-Linie) können sich naürlich Falten bilden. Diese müssen vorsichtig glatt gestrichen werden. Hierbei mit Nagellack vorsichtig sein, da sich mit der Zeit der Trägerstoff (Ist ja Nagellack!) beginnt anzulösen. Es muß also alles relativ schnell gehen (Bild 10). Daher habe ich mit Gel mehr Freude gehabt. Hier löst sich nichts an und man hat genügend Zeit zum korrigieren. Trocken oder Härtezeit abwarten - Fertig (Bild 11)! Wenn man zuviel darauf rumkorrigiert verwischt das Bild. Deutlich an Bild 12 zu sehen. Hier ist wieder die berühmte Übung angesagt.
Da wie immer der Innitiator meine bessere Hälfte war, - Märchenwaldfan (!) - habe ich als versucht das ganze auch so zu gestalten. Das Bild hatte ich schon wo anders eingefügt
und noch ein paar Versuche auf den eigenen Nägel um die Verwendbarkeit zu testen (bitte die Qualität des umgebenden Layout ignorieren). Man erkennt aber, daß die beste Wirkung auf weißem Untergrund sich entfaltet. Mobby habe ich auf Thermogel. Das ändert sich von Magenta zu weiß wenn es kalt wird. Hierbei kann man deutlich dann den Kontrastverlust erkennen wenn es ein dunkler Hintergrund ist.
Bei Bildern mit scharfen, rechteckigen Konturen, so wei bei "August dem Starken" ist es nicht gerade vorteilhaft, diese scharfen Kanten zu lassen. Am besten das Bild in der Bildbearbeitung freistellen, denn beim Aufkleben bekommt man bestimmt nicht die genaue, gerade Linie wieder hin. Oder, schon so bearbeiten, daß ein ungleichmäßiger Rahmen entsteht. Da fallen dann geringe Fehler nicht auf.
Noch ein paar Bemerkungen zum Drucker. Der sollte wenigsten 600 DPI haben. Besser sind 1200 oder 2400. Dies muß natürlich auch das Bild mitbringen. Da wir das aber sehr klein machen ist diese Voraussetzung meißtens gegeben. Ist der Drucker in der Auflösung nicht so gut, entstehen sichtbare Matrixpunkte so wie bei einem Zeitungsbild. Das verschlechtert den Eindruck.
Noch eine Möglichkeit zur Vereinfachung, diese ist aber mit Vorsicht zu genießen und nur wenn man das Risiko für den Drucker nicht scheut. Man kann auch gleich eine Polypropylen- oder Polysterolfolie nehmen. Die gibt es leider nicht so direkt zu kaufen. Ich hatte dazu eine alte Bewerbungsmappe genommen. Hier die vordere Folie abtrennen (die Durchsichtige!). Früher waren die aus derben Polysterol. Das hat einen höheren Schmelzpunkt, so wie das Tesaband. Die direkt in den Drucker und gleich bedrucken geht auch. Da kann man sich den zweiten Durchgang mit Tesa sparen. Danach mit Nagellack ... wie ab Bild 4.
Aber Achtung! Ich rate davon ab. Heute ist fast alles aus Polyethylenfolie - in etwa so wie Frischhaltefolie. Das Material hat einen viel zu tiefen Schmelzpunkt und wird durch die Fixierwalze aufgeschmolzen und wickelt sich dann als Schmelze irgendwo in Eurem Drucker rein. Dann könnt Ihr den vergessen. Nun wäre es möglich Euch zu verraten wie Ihr das unterscheiden könntet, aber das würde hier zu weit führen. Ich habe es ausprobiert und es geht. Aber verwendet lieber das Tesa!
... uff. Das war nee gehörige Portion Text. Wenn jemand hierzu Fragen hat, bitte stellen. Keksii hat mit ihrer Methode eine gute Vorarbeit geleistet. Meine kleine Einlage hat den Vorteil, man kann die Bildchen gleich in größeren Mengen herstellen. Das Einzige ist, man kann kein Weiß drucken. Aber hierfür kann man auch versuchen, statt dem Klarlack zum fixieren, einen weißen Stampinglack zu verwenden. Schlecht ist natürlich, man sieht dann nicht, ob man den Druck verwischt. Oder man muß dann auf die Overheadfolie zurückgreifen. Kann man ja alles noch mal probieren.
So, dann also frisch ans experimentieren! Aber bitte auf eigene Gefahr. Es sind nur meine Erfahrungen und die waren gut.
Liebe Grüße an Euch alle von
Lancelot